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Betreten auf eigene Gefahr

Eltern haften für ihre Kinder

Do not try this at home

07.04.2008

Berufsträume




Kennen Sie diese Kinder von früher auch noch, die schon in der Grundschule wußten, was sie später für eine Berufswahl treffen würden? Und es sogar genau so durchgezogen haben?
Ich hatte so eine Freundin, und was sollte es auch geringeres sein, als Tierärztin (?!); sie wollte es immer werden und ist es heutezutage.
Unserer Freundschaft hat es damals und heute keinen Abbruch getan
( abgesehen davon, dass man sich fast aus den Augen verloren hat, aber nur fast, und wenn man sich sieht, ist es doch so, als hätte man sich gestern zum letzten Mal getroffen, man redet über dieselben Sachen, lacht und weint über dieselben Sachen). Ich schätzte ihre Zielstrebigkeit sehr, sie mein Chaos, aus dem doch immer fast genauso gute schulische Leistungen emporstiegen wie bei ihr, wo sie die Struktur in Person war.
Das Einzige, was von diesem Bild abweicht, ist, dass ich das Kiffen von ihr hatte. Für sie war es jedoch eine Phase von knapp einem Jahr, höchstens zwei, bei mir hält sie bekanntermaßen an.
Nun, so verschieden wir damals waren, so sind wir es noch heute. Sie kann sich inzwischen ein kleines Häuschen auf dem Lande leisten, ich weiss bis heute nicht, was eigentlich meine Berufswahl ist.
Ich darf mich laut bestandener Hochschulprüfung ‚M.A. Soziologin‘ nennen, was das für ein Berufsbild sein soll, fragen Sie mich lieber nicht. ( Außer dem der Forschungs- und Lehrkraft, was bei meinem Notendurchschnitt eher ausgeschlossen ist, und ehrlich gesagt, ich werde lieber hier verrückt, als in dem Elfenbeinturm.)
Beziehungsweise, was es nicht ist, weiss ich inzwischen, dank erfolgloser Bewerbungsversuche. Sozialpädagogin bin ich nicht, auch keine Psychologin. ( Obwohl ich sogar beides im Nebenfach studiert habe, aber im Grunde, Sie kennen den Spruch mit den Hasen und dem Geben, oder den mit den Haaren und dem Schmieren.)
Ich bin keine Vertriebsassistentin, keine Personalerin, keine Pflegekraft und auch kein CundC-Fräser, keine Erzieherin, keine Floristin.

Und so bin ich auf der Suche. Nach einem Berufsbild, das zu mir und meiner Ausbildung passt, womit ich wenigstens einen Beitrag zum gemeinsamen Ein- und Auskommen leisten kann und etwas sinnvolles zu tun habe.

Eine Fortbildung halte ich für Zeitverschwendung, dazu bin ich zu alt. Zudem gängige Fortbildungen doch wieder nur dorthin führen, aus dem ich gerade versuche rauszukommen.
Selbständigwerden kann ich mir, aus finanzieller Sicht, gleich abschminken.
Ja, ich schreibe für mein Leben gern. Sollte man soetwas zum Beruf machen und es sich damit versauen? Auf Befehl schreiben? Kann ich das? Will ich das? Ein Praktikum bei der Zeitung könnte mir sicher eine zumindest ansatzweise Antwort geben.
Der Beruf des Mediators würde mich interessieren. Doch auch hier, ohne Fortbildung und Selbständigkeit wohl wenig los.
Und da endet meine Kreativität auch.

Dieses Gefühl keinen Zugang dazu zu finden, was da draußen wirklich los ist, was gefragt, außer dem Aufgeführten und Ausgeschlossenem. Auch Bewerbungsseminare, zum Finden und Gutverkaufen der eigenen Stärken haben mir kein Bild erbracht, nach dem ich trachten kann. Für das ich mich begeistern kann, für das ich die Hürden nehmen will, die der Berufseinstieg mit sich bringt. Keine Perspektive, die mir die Kraft gibt.

Wie gesagt, ich wusste es nie, und auch jetzt weiss ich es nicht.

Aber eines weiss ich: zumindest die Kraft mir ein Berufsbild zu suchen und dadurch hoffentlich auch zu finden, die habe ich inzwischen. Und es wird Zeit....aber lieber spät, als nie.