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Betreten auf eigene Gefahr

Eltern haften für ihre Kinder

Do not try this at home

29.06.2008

Nachtrag

zu Trash, Korn und diversen Interpretationsmöglichkeiten:

...und Blödsinn, dieser Text handelt nicht von einer Trennung oder dem Umstand, dass man seine Kinder zurückläßt. Das kann er dem geneigten Publikum erzählen. Mir nicht. Vielleicht meint er auch es sei so, ich höre, lese anderes darin. Dinge, über die es aber auch allzu schwer ist zu schreiben, weil man Angst haben muss verurteilt zu werden. So wie es oberflächlich auch viele verstehen. Dann lieber gleich ganz verleugnen, dann entstehen keine Missverständnisse, oder die, die entstehen, weil doch etwas unübersehbar durchschimmert können in Grund und Boden gewalzt werden. Versthe ich ja. Aber ich verstehe den Text auch. Und zwar anders, als offiziell interpretiert.

Der Text spielgelt die äußerst krotesk paradoxe Sichtweise eines Opfers wider, das Täter ist. Oder eines Täters, der Opfer ist. Auf verschiedenen Ebenen. Auf der äußeren und auf der inneren Ebene. Widersprüche im Denken und Fühlen, im Handeln und Verstehen. Mal als Täter, mal als Opfer. Dann als Opfer im eigenen Inneren. Und gleichzeitig Täter im eigenen Inneren. Was letztlich das perveste daran ist Opfer geworden zu sein. Das schwierigste und unerträglichste.
Widersprüche des Wollens und Zulassens. Aus der Perspektive des Täters geschrieben aber auf Ebenen, die nur das Opfer betreffen. Es ist eine Vergewaltigung des Kopfes sich tagtäglich mit dem zu befassen, was die Beziehung des Opfers und Täters betrifft. Es ist nicht die Gewalt als Begriff oder der Sex. Es ist die Beziehung die entsteht, das was zwischen Opfer und Täter abläuft das, was den Knoten verursacht, der sich aus Widersprüchen gewoben im Opfer( und ich las es erst vor wenigen Tagen psychoanalytisch untersucht eben auch im Täter) kaum auflösen läßt. Der Ausdruck sucht. Und dann kommen solche Texte zustande. Oder man liest sie so.
Aber zu gerne würde ich mit Jonathan Davis da mal drüber reden...ganz im Vertrauen, zwischen zwei, die ihr Leben lang nicht wegsehen können, selbst wenn sie wollten.

Apropos wegsehen und verdrängen.Anderes Thema: heute Nacht träumte ich wieder mal Musik: Johnny and Marry

28.06.2008

PTSS



Ein Merkmal des posttraumatischen Stressyndroms ist der Umstand, dass das Opfer ständig, unabhängig von der Situation sich mit dem traumatischen Erlebnis beschäftigt. Das muss nicht heißen, das das Opfer an die genauen Umstände denkt. Oft sagt man, dass solche Menschen in Träumen heimgesucht werden davon.

Ich habe viel und intensiv geträumt. Von diesem einen Tag des Überfalls nie. Nicht einmal in meinem Leben habe ich davon geträumt. So dachte ich immer, ich habe nicht das Recht dazu mich als traumatisiert in diesem Sinne zu bezeichnen.

In meinem Bewusstsein allerdings sah das ganz anders aus. Und manchmal habe ich davon auch gesprochen. Aber niemals in dem Umfang, den es in mir einnahm. Für meine Verhältnisse habe ich dieses Trauma soweit ich es anstrebte verarbeitet.

Ich erinnere mich nicht mehr genau wie es war, aber ich weiß ich habe jahrelang damit verbracht mir zu wünschen, ich würde nicht mehr jeden verflucht verdammten Tag an einen einzigen Scheisstag in meinem Leben denken. Das tue ich nicht mehr.

Es war eine Parallelwelt in meinem Kopf. Es waren nicht die Bilder, manchmal waren es die Bilder. Es waren die Gedanken, die ich hatte. An keinen Tag in meinem Leben, keine 2 Stunden in meinem Leben erinnere ich mich so genau wie an diesen Tag, an diese Gedanken. Die Gefühle habe ich inzwischen verloren dazu. Ich weiß auch nicht, ob es so gut ist. Ob es wirklich verarbeitet ist. Oder doch inzwischen einfach ganz verdrängt.

Ich weiß nur, diese extreme Parallelwelt, in der ich jeden Tag daran denken musste, dass es passiert war, die existiert nicht mehr. Aber es existiert der Schmerz, dass ich das Gefühl habe es hat nie jemand erkannt. Es hat nie jemand ernst genommen, es hat nie jemand gesagt: Du hast ein Trauma erlebt, ich bin für Dich da, ich nehme den Schmerz ernst, so scheiß ernst wie er sich für Dich anfühlt, ich fühle mit Dir, ich lasse Dich nicht alleine, ich verstehe Dich, ich glaube Dir, dass Du jeden verfickt geschissenen Tag daran denken musst. Wie oft dachte ich in meinem Leben: ich habe es erlebt, ich weiß, warum ihr wegschauen wollt. Wenn ich könnte würde ich auch.
Ich glaube ich war oft alleine in meinem Leben, aber nie in meinem Leben war ich so alleine wie mit diesen Erinnerungen, mit diesem Gefühl. Das Gefühl eine lebende Tote zu sein.

Damit alleine, dass ich mich Tag für Tag fragte, ob ein normales Leben für mich je möglich sei. Ich habe nie wen gefunden, der mir sagte: Du hast nichts getan. Ich weiß das, jeder weiß das, dass Kinder, die traumatisiert werden denken es sei ihre Schuld und es ist nicht ihre Schuld. Aber ich habe es –bis vor vier Tagen- nie gesagt bekommen. Und es war mir soviel wert, dass ich hätte weinen können, wenn ich es zugelassen hätte.

Sowie ich nicht mehr die Gefühle erinnere, weil ich sie nicht zulassen will. Ich könnte mich sicher emotional erinnern, weil ich es eingepackt habe. Ich könnte sie eins zu eins hochholen, das weiß ich. Aber es gibt niemanden, dem ich so vertraue, dass er richtig reagiert. Keinen mehr, wenn ich aus der Klinik raus bin. Dort waren welche.

Aber vor allem ist mir klargeworden, und das ist heftig und wichtig für mich. Ich habe jahrelang eine posttraumatische Störung gehabt, habe jahrelang damit gelebt, habe versucht sie therapeutisch behandeln zu lassen, aber es hat nur bedingt geholfen. Und das ist nichts, was man mir ein- oder ausreden könnte. Ich habe es immer gewußt. Es gibt Dinge in mir, die weiß ich so sicher wie das Amen in der Kirche. Nur, dass ich sie immer wieder rechtfertigen oder erklären muss, das nervt mich tödlich. Auch vor mir selbst. Vielleicht auch nur wegen des Gefühls, es hat sie nie jemand nachempfinden wollen. Deshalb muss ich das alleine. Sie erklären, um sie ertragen zu können.

Ich wünsche mir darüber reden zu können. Es in mir hochholen zu können, wie viel Schmerz ich tagtäglich mit mir rumgeschleppt hab wegen des Sahnehäubchens dieses einen Tages. Es war damals schon so, dass ich es als Krone eines verpfuschten Lebens wahrgenommen habe. Es war damals schon so, dass ich wusste es ist nicht alleine dieser Umstand, sondern alles zusammen, was mich um den Verstand bringt. Zu der Erkenntnis brachte mit dem Charm des Lebens nichts mehr zu tun haben zu wollen.

Millionen Worte werden nicht ausreichen zu beschreiben, was es für mich bdeutet, dass ich hörte, dass das, was ich erlebt habe, diese situationsunabhängige ständige Durchlebung von Gedanken und Gefühlen- in meinem Fall das tagtägliche Zweifeln daran, ob ich lebensfähig bin oder doch eigentlich schon tot- tatsächlich ein Symptom des posttraumatischen Stressyndroms ist. Was es für mich heißt, dass es doch wirklich schlimm war. Jahrelang, jahrelang fast jeden Tag an ein und denselben Tag zu denken. Und es nicht mitteilen zu können.

Und doch, ich fühle mich noch immer alleine damit, habe das Gefühl es nicht richtig beschreiben zu können, das Gefühl mich erklären zu müssen.
Aber mal ganz ehrlich gesagt, ich verstehe, warum ich das Kiffen so liebe. Keiner hat es mir je so vertrieben, keiner je so erleichtert, keiner es mir so abgenommen wie dieses Zeug.

Diese tagtäglichen Gedanken über ein paar Stunden meines Lebens nicht hinwegkommen zu können, gefangen zu bleiben in Schmerz, Ohnmacht, Wut und Trauer. Ausgeliefert zu sein es nie zu vergessen, unfähig zu leben, da mein Kopf voll ist von Angst, Zweifel, Zerstörung. Dass sonst nichts an mich herankommen kann wie diese Gedanken und Gefühle und ich davon nie loskommen werde und fertig bin mit dem Leben ohne es je richtig gelebt haben zu können.

03.06.2008

Das Segelboot




Sie stand an der Reeling des kleinen Segelbootes, mit dem sie seit einigen Tagen unterwegs waren. Sie waren eine Gruppe von Freunden, die sich erst seit kurzem kannten aber einander unvermutet vertraut waren.
Das Boot schnitt über die Wellen, der Wind spielte in ihren hellen Haaren und wehte die warme Sonne über ihre Haut, das Glitzern des Meeres funkelte in ihren Augen. Sie liebte das Meer.
Er stand neben ihr, seine Arme auf die Brüstung gelehnt, die frische Brise machte seinen Kopf frei, das gleichmäßige Geräusch der Gischt liess ihm einen zarten Schauer über den Rücken laufen.
Es roch nach Salz.
Sie liess ihren Blick die Weite genießen, lächelte sanft und sagte: „Ich bin verliebt in Dich“.
Er sah sie kurz an, sah auf das Meer zurück, lächelte versunken und antwortete „Ja, ich in Dich auch“.
Beide schwiegen, die Wellen trugen und schaukelten sie rhythmisch, einen Moment lang schien die Welt stillzustehen für eine Ewigkeit.

Als beide zurück zur Gruppe gingen und die Welt sich weiterdrehte sprachen sie nie wieder davon.

02.06.2008

Rückfall in den Wahnsinn (01.06.08)




Angst und Trauer über verlorene Liebe.
Unerfüllte Sehnsucht und ein
wildes Herz,
das sich nach Gefühlen sehnt,
die ich endlich zulassen will,
egal was passiert.

Nachdenken über Nachdenken
Wieso mache ich was wie
ich es mache.
Ist es falsch?
Muss ich mich ändern,
oder muss ich ändern wie ich darüber denke?
Wann übergehe ich meine Bedürfnisse
oder übergehe ich die der anderen?
Was war richtig?
Wenn es heute richtig war
aber morgen falsch,
was mache ich dann übermorgen?
Wenn es gestern falsch
war aber ich dachte es sei richtig
dann hab ich alles, was ich gemacht habe, im Glauben es
sei richtig
doch falsch gemacht.

Mein Zweifeln. Mein Hinterfragen, bis
ich nicht mehr weiss wo oben und unten ist.
Wo hinten, wo vorne, wo
rückwärts, wo vorwärts.

Wem kann ich vertrauen?
Auf der Suche nach Liebe.
Bedingungslos,
ohne mir sagen lassen zu müssen
das geht nicht,
von Menschen, die sich nicht halb so wahnsinnig
mit sich auseinandersetzen wie ich es tue.
Die ich doch liebe wie sonst nichts.

Wahnsinn
purer Wahnsinn.

Und letztlich will ich wieder nur sterben oder
mich sonst wie verletzen,
Aggression ohne Ende –
gegen mich.

Oder weglaufen,
in Phantasien spielen,
tanzen, mich begehren lassen,
mir nehmen, was gutut, ohne
von mir geben zu müssen,
ohne mich mit mir auseinandersetzen zu müssen,
es macht mich verrückt und hält nicht an.

Wahnsinn.

All together (31.05.08)

Ich bin alles in einem.
Ich bin ein gutes Mädchen,
ich bin ein böses Mädchen.

Ich bin alles in einem.
Wahr ist an mir alles,
ich versuche es nur zuoft zu verbergen.

Zu verbergen was meine Gefühle sind,
verstecke sie hinter Gedanken,
unter Argumenten.

Gefühle überkommen Dich,
ob sie gut sind oder schlecht
Logik und Vernunft kontrolliert,
sie haben eine eindeutige Richtung, sie
sind Struktur und können Ordnung sein.

Gefühle sind Chaos, sind
unmittelbar, unverhandelbar,
unkontrollierbar.


Ich ergebe mich.
Nehmt mich und macht was ihr wollt mit mir.
Ich werde nur mit euch meinen Weg finden.
Den Weg, der für mich gut und richtig ist,
mit meinen Fehlern,
mit meiner Lust, meiner Sehnsucht, meiner Freude,
meinem Frust, meiner Trauer.

Ich hab Angst davor und binde euch wieder
in Zeilen, in Worte und Buchstaben kontrollierbar.
Aber meine wahre Heilung, meine Befreiung
liegt unbestreitbar mit euch verwoben.

Ich weiss nicht, was passiert, und nur die
Unvernunft kann auch nicht richtig sein,
aber nur das Leugnen und Vermeiden auch nicht.

Ich gebe mich euch hin
und weiss, dann
macht alles wieder Sinn.
Manches vielleicht auch nicht.