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Betreten auf eigene Gefahr

Eltern haften für ihre Kinder

Do not try this at home

26.11.2007

Nach Hause kommen

Was wird mir helfen?

Dieses Gefühl etwas Grosses müsse über mich kommen, damit ich zurückfinde zu mir. Wie kann man sich selbst so verlieren?
Eigentlich dachte ich in der Ruhe zu mir zurückzufinden.

Ich habe aber keine Ruhe. Ich wollte mich zurückziehen um zu mir zu kommen. Stattdessen habe ich tagelang einen Mann um mich, der mir vorwirft, ich würde in Selbstmitleid vergehen, ich hätte die letzten anderthalb Jahre mich nur um mich gekümmert und mir Gutes getan.
Es schmerzt mehr als alles andere.

Ich bleibe alleine.

Und frage mich, warum ich mich so anstelle. Es gibt Leute, denen nehme ich es ab, wenn sie ihre Geschichte erzählen, dass sie sich ewig einsam fühlen.

Ich habe mich in den Armen meines Mannes damals, als alles anfing zu Hause gefühlt. Es war ein Ankommen. Nach jedem Sex vorher wollte ich weg. Auch mit demjenigen, mit dem ich Sex hatte. Aber bei Lupus war es anders. Ich wollte bleiben, für immer.

Und jetzt? Ich habe kein Gefühl. Er nervt mich seit Wochen und ich finde es so ungerecht von mir. Er kann doch nichts dafür.
Oder doch? Gehören nicht immer zwei dazu?
Ich weiss nicht mal mehr, wie sich verliebt sein anfühlen könnte. Also echtes Verliebtsein. Nicht in eine Vorstellung zwischen allen Welten.
Ich weiss nicht mehr, wie sich gehalten anfühlen könnte. Ich habe keinen Traum davon.

Ich träume von meinem Stiefvater, wie er mich erst befriedigt und dann mich schützt vor einer heulenden Heulsuse, die an meiner Türe steht und mich ja so liebt und sehen will, dass sie heult. Ich komm auf diese Träume nicht klar, gar nicht.

Ich weiss sie sind ein Teil der Aggression, die ich versuche rauszulassen, herauf zu beschwören, aber es schmerzt mich so sehr, dass es dieser Mann ist von dem ich das träume, wonach ich mich sehne, dass es mich zerreißt.

Wo habe ich ihn verloren? Ich weiss es nicht mehr. Ich finde es nicht mehr. Ich habe es verloren wo ich ihn verloren habe. Und kann ihm nicht mal Vorwürfe machen. Sehe nur meine Unfähigkeit. Dabei war das alles, was ich wollte. Er war mein größter in Erfüllung gegangener Traum. Sollte ich ihn verlieren stehe ich mit nichts mehr da.
Nicht mal einem Liebhaber, auch wenn er meint ich hätte einen.

-Und da steht er in meiner Türe. Ich vermute, er will kontrollieren, weil ich so viel schreibe, ob ich nicht doch wieder beim virtuellen Stelldichein bin. Und sage ihm das. Er antwortet mit der Frage, ob er mir überhaupt noch vertrauen kann. Ich fange an zu weinen, weil das zuviel für mich ist, weil ich gerade darüber schreibe, dass ich nicht weiss wie und wo ich es wieder finden soll. Ich bin wieder bei mir und habe Ruhe für mich und er kommt und fängt Grundsatzdiskussionen an, nachts um eins. Darüber, dass er keinen Bock hat, dass ich angerufen werde von dem, den er für meinen Liebhaber hält. Dass es um Kriegsführung, nicht um Liebe ging mag ich ihm nicht sagen, deute es aber an.
Ob ich es nicht nachvollziehen könne. Forderung an mich, ich soll mich bitte in ihn hineinversetzen. Komme mir langsam verarscht vor. Sage ihm, ja, wenn ich könnte würde ich es wohl verstehen, von mir aus betrachtet nicht. Ich wolle mich also nicht ihn hineinversetzen, sein Fazit.
Fühle mich unter Druck gesetzt, weil ich würde ihm gerne sagen, dass ich ihn über alles liebe, fühle es aber nicht. Weine.
Er sagt es wäre schwer mich zu verstehen, ich werde sarkastisch, es werden Platitüden verteilt, ich weine.
Ich sage ihm, wenn er mich verstehen will, soll er aufhören mir Grundsatzfragen zu stellen in einer Zeit, wo ich nicht weiss, wer ich bin. Und aufhören soll mir zu sagen, ich stelle mich nur an, ich würde mir doch seit anderthalb Jahren Gutes tun.
Ob ich Forderung bräuchte fragt er mich also. Nein, die ist es nicht. Ist es wirklich so schwer?
Ist es so schwer zu verstehen wie sehr solche Fragen schmerzen, wenn man vor Sehnsucht danach wieder normal empfinden zu können das Gefühl hat sich aufzulösen?
Nein, eine Forderung war die Schulung auch, ich bekam Magenschmerzen, die sich nicht organisch anfühlten davon.

Ich komme mir dermaßen unverstanden vor, dass ich wahnsinnig werden könnte. Das Gespräch ist an dieser Stelle zu Ende. Er tritt hinter mich und will mir über den Rücken streicheln, ich will das nicht. Er geht wie ein geschlagener Hund aus meinem Zimmer.

Ich ertrage das nicht mehr.

Während des Gespräches fällt mir ein, früher hatte ich mal den Gedanken, er kann Liebe nicht stark sein lassen.. Liebe ist für ihn eine Schwäche. Er fühlt sich ungeliebt von mir und leidet. Statt mein generelles Leid zu sehen, ganz unabhägnig von uns, sieht er sein Leid, dass ich ihn nicht liebe, dass er das Recht hat, weil ich ihm nicht sage, Du kannst mir vertrauen, ich halte, liebe, beschützte uns.

Und ist totbeleidigt wenn ich sage ich brauche seine Liebe. Tut so, als würde ich sagen liebe mich doch endlich mal.
Dabei will ich nur freigelassen werden. Ich will, dass er mich als Freundin sieht, der es nicht gut geht und das macht, was er mit jedem anderen Menschen machen würde. Tut er aber nicht. Weil er die Liebe nicht hat, wenn ich sie ihm entziehe. Ich tue das ja, das weiss ich ja, aber nicht aus Bosheit und mit einem unendlichen Scheißgefühl.

Aber wenn ich es nicht kann, warum kann er nicht? Ist es nicht die Kraft der Liebe zu tragen, die Liebe an sich zu tragen, wenn der andere nicht kann? Ich meine nicht Verantwortung für mich haben wegen Geld oder sonst was. Sondern liebt er mich nur, wenn ich ihn liebe? Wenn ich hübsch, gesund und munter und liebenswert bin? Können nur Eltern ihre Kinder bedingungslos lieben? Ist es wirklich zu viel verlangt? Hat er wirklich so sehr schon gegeben, dass ich jetzt nicht verlangen kann?

Und ich meine nur mich in Liebe betrachten. Nichts sonst. Es geht nicht darum eine Lösung für meine Probleme zu finden. Es geht nur darum mich zu lieben. So wie ich Liebe verstehe.
Ich weine.


Liebe gibt von sich selbst und wird mehr davon. Das einzige Prinzip in dieser Welt dass beim geben mehr wird.
So schwer ist es nicht Menschen zu verstehen, egal wie schlecht es ihnen geht, wenn man sie liebt. Man sieht mit Liebe in jedes Herz hinein, man kann jeden Gedanken nachvollziehen, hört man mit den Ohren der Liebe zu. Man kann jede Träne trocknen, jedes Problem lösen, schaut man es mit Liebe an. Gibt man sich selbst für den anderen in dem Moment. Man verliert sich dabei nicht, man gewinnt den anderen, und sei es, dass der andere sich selbst überhaupt erst findet.
Und doch die wenigsten Menschen scheinen das zu wissen.

Und für Ehepartner, langjährige Geschlechtspartner scheint dieser Vorgang sich gänzlich auszuschließen, zu verlieren. Warum weiss ich nicht.

Meine Ruhe suche ich und jedes Mal, wenn ich soweit bei mir bin steht er in meiner Tür und wir haben ein Gespräch, bei dem meine Tränen fließen. Manchmal war auch ein Funke Hoffnung und Trost dabei. Heute nicht. Nein, er war mein bester Freund, ich hätte es schwören können, mein Leben dafür geben. Genauso wie ich jetzt alles geben würde um wieder Klarheit zu bekommen, was ich bin, wo ich hinwill, ein Gefühl zu bekommen, dass irgendwo hin sieht, Hoffnung, um leben zu können. Ob mir nichts irgendwas wert sei fragte er mich daraufhin, weil diese Aussage traf eben auch schonmal. Das sagte ich nicht, aber ja, mir ist nichts irgendwas wert, genauso ist es.


Ich habe ein dermaßenes Selbstwertproblem im Moment, dass ich mich auflöse. Selbstwertprobleme hatte ich immer. In Urspring war es anders. Da fand ich Selbst-Bewußtsein und liebte dieses Wortspiel. Ich habe extrem viel Selbst-Bewußtsein.
In Urspring setzte ich diese Erkenntnis mit Selbstwert gleich und war die selbstbewußteste junge Frau auf der Schule. Weshalb ich ja am Ende auch glücklich verliebt einen von den wirklich Coolen bekam.
Vielleicht ist das aber auch mein Manko.
Bewußt darüber, dass mir die Prüfung aussergewöhnlich schwer fällt, dass ich unausgeglichen, scheinbar unnormal gestresst bin habe ich sie schlecht bestanden. Das zog das Selbstwertgefühl runter. Mit dem wenigen Selbstwert etwas neues, den Lebensabschnitt des um sich selbst Kümmerns zu beginnen war nicht gut. Ich fand keine Kraft, bin aber gegangen und gegangen. Ohne zu können. Und wurde im Frühjahr schon angeschlagen. Dann die Zeit, in der ich den Job ehrenamtshalber hatte, den ich wollte und ihn wieder weggenommen bekam, weil ich doch die falsche Ausbildung hatte. Dann der Versuch diese Fortbildung zu machen. Ich stehe nur noch auf um die Fresse zu bekommen. Ich stehe nur noch auf, weil man nicht aufgeben darf. Dabei wird das Gefühl nichts wert zu sein immer stärker. Und da ich selbstbewußt bin überwiegt es irgendwann. Ich nehme sonst nichts mehr wahr und stehe da, wo ich nun bin. Und möchte selbst das nicht mehr wahrnehmen, weil es irgendwann zu viel des Schlechten ist.

Hier stehe ich, suche Kraft, Aggression, Lust an irgendwas und will gar nichts mehr. Ich will mein Selbstwert wieder haben. Mein Selbst-Bewußtsein. Beides ging verloren, bedingt sich gegenseitig.

Das ist eigentlich alles. Wie ich es wieder finden soll weiss ich nicht.

So einfach? Ich habe meinen Selbstwert verloren und da ich so bewußt darüber bin schalte ich mich ab. Will mich abschalten, ganz tief in mir, ich will diese schlechte Meinung, die ich von mir selbst habe und die sich darin spiegelt, dass ich äußerlich weder Erfolg noch Lust an irgendwas habe, nicht mehr wahrnehmen. Da nehme ich lieber gar nichts mehr wahr. So oder so ähnlich muss es in meinem Unterbewußtsein abgegangen sein.

Das ist, was mir helfen wird. Ich alleine. Lasst mich alle in Ruhe. Alle. Wenn Du mich nicht so lieben kannst wie ich es brauche und ich kann es nicht, wer soll es tun? Das Grosse? Das bin ich, das habe ich schonmal festgestellt. Mich selbst lieben, das ist, was ich will. Und was ich muss, und dafür muss ich mich nicht entschuldigen. Wenn Du es nicht kannst und mich es nicht tun läßt, dann wundere Dich nicht, dass ich gehen muss. Um mich selbst zu retten.

Nur, tue ich das auch?

Notiz an mich: lerne Dich selbst zu lieben. Wie geht das? Wie ging das? Ernsthaft und tief.


22.11.2007

Just for me

Diallo


Ich rede aber nichtmal mit meinen besten Freundinnen über irgendwas.
Kein Wort über meinen Alkoholkonsum, meinen Spielkonsum, meine täglichen Tränen, mein Streit mit meinem Mann. Kein Wort darüber, was mich beschäftigt, dass es diesen Blog gibt, über die Selbstverletzung, einfach kein Wort.
Kein Wort zu niemandem, außer hier, da nicht mal die volle Wahrheit immer.
Über die Gratwanderung von benutzen, Hintergehen oder sich benutzen lassen. Ich muss wieder für mich schreiben.

21.11.2007

Together

Alone

Menschen zu haben, die man liebt und die einem lieben, wenn man es am nötigsten braucht ist ein Geschenk des Himmels.

Als ich meinen Mann kennenlernte hatte ich fast aufgehört an das zu glauben, was ich wahre Liebe nenne. Aber es war auf einmal da. Jemand, der mir gibt, was ich brauche, jemand, auf dessen Liebe ich mich verlassen kann. Mein bester Freund, mein liebster Geliebter. Sex war Liebe machen, nicht mehr und nicht weniger. Der mir seinen Ring schenkt, Blumen, seine Musik. Ich habe mich so sehr geliebt gefühlt.
Und war doch der Meinung zu mir kann kein Mann eine normale Beziehung haben, ich bin zu kaputt dazu. Und doch blieb er immer.
Und was ist jetzt passiert? Ich weiss es nicht, wirklich nicht. Ich habe ihn verloren und weiss nicht wo. Ich kann nicht zurück. Wir können nichtmal mehr normal miteinander reden.
Dabei ist mir nichts im Leben so wichtig.
War es mal, ich weiss nicht mehr, was mir wichtig ist.

Es ist eben nicht einfach, dass er schuld ist, oder ich. Das ist das Problem. Dass wir beide das nicht sehen. Ich fühle nur mich schuld und er sagt er habe keine Kraft mehr.
Er ist kein schlechter Mensch. Im Gegenteil, er ist eines der besten Exemplare dieser Gattung Mann.
Ich habe ihn mir ausgesucht, weil er eben nicht der Macho ist, der mit seiner Sexualität um sich wirft. Und doch unglaublich sexy für mich war. Weil er cool war und doch mit meinem Reden viel anfangen konnte.

Wie sehr wünsche ich mir, er würde soetwas über mich schreiben.

Und ich habe Nächtelang mit ihm ausgelotet mit wem er sich da einläßt. Er hat alle Aggression ertragen, die keiner je abbekommen hat. Ich dachte er wüßte, was in mir ist, an mir.
Und jetzt. Jetzt habe ich das Gefühl, er sieht zum ersten Mal, wer ich wirklich bin und kommt eben doch nicht damit klar. Und ich, was er ist und komme nicht klar damit. Er hat soviel Gefühl. Mehr, als ich ertragen kann, zur Zeit.

Was ist das? Ein Automatismus, wenn man heiratet wird alles scheiße? Oder nur eine Krise nach über 10 Jahren Beziehung, die jedem passiert?

Nein, ich will ihn nicht verlieren, aber ich habe jedes Gefühl verloren. Ich fühle mich nicht gehalten, nicht geliebt und falle alleine. Und habe das Gefühl, es ist meine Schuld. Er liebt mich ja, ich könnte es als Geschenk annehmen, kann aber nicht. Selbst schuld.


20.11.2007

No way

Wohin jetzt?


Ja, ich mache Fehler. Ich trinke gerade zuviel, zocke zuviel.
Aber ich kann niemandem sagen wie scheissegal mir das ist.
Ich mag einfach nicht mehr. Gar nichts.
Ich will weg sein, einfach weg.

Weg von jeder Verantwortung, die ich nicht erfüllen kann, am schlimmsten bin ich.
Aber auch Du, Du nervst mich so sehr, ich kanns kaum ausdrücken. Ich habe das Gefühl mit einem Fremden verheiratet zu sein. Du warst ein wundervoller Mensch. Und letztlich gebe ich mir selbst die Schuld. Es stimmt nichts mehr und ich werde mir über nichts klar. Außer, dass ich weit weit wegwill. Meine Ruhe haben, am Strand sitzen. Weder saufen noch zocken. Einfach nur mit mir alleine sein. Und jemandem der mich liebt. Der nicht geliebt werden muss, der einfach nur mich liebt.

Der mir sagt, es ist klar, dass es Dir gerade nicht gut geht. Du suchst einen Sinn, den es nicht gibt.

Ich habe einfach keinen Plan. Und dann erzählt mir mein Mann ich würde im Selbstmitleid vergehen. Echt, danke. Klar entschuldigt er sich, wenn ich davon anfange ihn an sein eigenes Selbstmitleid zu erinnern. Weil er dann plötzlich fühlt so einfach kann man das nicht sagen.

Aber ich bin so weit entfernt wie selten in meinem Leben von irgendwas, das Liebe ist.
Ich habe immer mich darauf verlassen können, dass ich liebe.

Aber wann hast Du mir gesagt, Du liebst mich, weil ich... ja, für was eigentlich?
Und ich will es gar nicht hören. Ich will es fühlen. Hab ich immer, ich habe mich immer geliebt gefühlt von Dir. Aber Du bist auch nur ein Mensch.

Ich weiss wirklich nicht mehr, wie ich mein Leben leben soll, nicht mehr, was meine Werte sind, mein Ich. Wie soll man das klarmachen? Wie soll ich damit umgehen. Ich fühle mich unendlich einsam. Ich hab angefangen mich selbst zu verletzten beim letzten Vollsuff.

Ja, ich rufe nach Hilfe. Genau das ist es. Ich will zeigen, ich habe Wunden, weil ich das Gefühl habe ich kann nicht ausdrücken, sie nicht sichtbar machen. Weil ich keinen Grund habe. Ich bin nur unfähig mit meiner Krise umzugehen sonst nichts.

Ich hasse mich. Ich hasse Dich.

Und weiss keine beschissene Lösung. Weiss einfach nicht, was einfach mal richtig wäre.
Oder weiss ich das lange, und tue es nur nicht?
Ich rede seit zwei Jahren vom Meer. Was würde das mir bringen?


WIE KOMME ICH HIER RAUS?


My Way

Der lange Weg zu mir


Geboren an einem sonnigen, schneegepulverten Wintertag mit stahlblauem Himmel.
An ein Leben mit Vater kann ich mich nicht erinnern. Der Legende nach mussten die Altmöchtegernhippies einen Swing ausprobieren, ich war drei oder vier Jahre alt würde ich sagen. Die Tochter des Hauses hörte Rumpelstielzchen auf bunter Platte und machte mir absichtlich gerne Angst. Mein Vater verliebte sich in seine Tauschpartnerin, so sehr, dass er liebeskrank wurde. Dies steigerte er in einem Selbstmordversuch mit Alkohol und Tabletten. Eine Zeitlang versuchte meine Mutter wohl zu retten, was zu retten war. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit ihr, da erklärte sie mir vorsichtig, wenn Papa und Mama nicht miteinander leben könnten, bei wem ich bleiben wolle? Klar die Mama. Und so war Papa eines Tages weg.

Stattdessen bekam ich Nico, eine schwarze Katze, die ich aber immer am Schwanz unter den Schrank rauszog, weil sie mit mir spielen sollte, was dazu führte, das sie eines Tages weglief und nie wieder kam. Die Trostweissekatze aus Stoff, die ich mir aussuchte lebt noch heute in meinem Bett. Mein damaliger bester Freund Alexander beschützte mich vor den bösen Nachbarjungen und starb bei einem Autounfall als wir 18 Jahre alt waren und uns gerade erst wieder getroffen hatten. Ja, wir spielten Doktorspiele und ich erzählte meiner Mutter stolz, was die Grossen könnten, könne ich auch. Ob ein Kind nicht doch sehr viel mehr mitbekommt, als man denkt, ist eine Binsenweisheit.

Wir zogen mit Linda und Marco zusammen, was anfangs sehr lustig war, dann aber nur noch nervig. Marco nahm sich mit Mitte zwanzig das Leben, wegen einer zurückgewiesenen Liebe.

Meine Eltern waren geschiedene Leute, da war ich gerade in die Schule gekommen.

Nachdem die WG nicht richtig funktionierte stellte meine Mutter mir ihren neuen Freund vor, den ich sofort nicht leiden konnte, er konnte alles, aber nicht mit Kindern umgehen. Das Verhältnis würde sich nie ändern. Wir zogen zusammen als ich acht war und da begann die wahre Hölle.

Ein kaputter Mensch, entwurzelt und verschroben in muslimischen Ansichten, die jeder Frauenrechtsvereinigung die Haare zu Berge stehen lassen würden. Inzwischen hat meine Mutter sich befreit, nachdem er ihr ein blaues Auge verpasst hatte, war die Beziehung endgültig vorbei. Wieoft ich meine Mutter wegen dieses kranken Mannes habe weinen sehen kann ich nicht sagen. Hinzuklam, dass er - neben seiner rasenden Eifersucht auf mich, die dazu führte, dass Telefone im Haus rumflogen, weil Jungs mich anriefen ( ja, der, der mich entjungfert hatte) und ich neue Klamotten versteckte, weil es nur Krach geben würde, dass ich neue Klamotten anhatte  - spielsüchtig ein Vermögen verspielte, mit dem man fast ein Einfamilienhaus hätte kaufen können.
Meine Musik durfte ich nicht laut hören, dafür lief persischsche Musik über den ganzen Tag im Haus. Meinen Vogel wollte er fliegen lassen, weil er so laut war. Da habe ich ihn lieber weggegeben. Meine Beine wollte er mir brechen, würde ich aus dem Haus gehen, an den Kragen ist mir gegangen, er fragte mich, ob mir Haare zwischen den Beinen wachsen. An meiner Konfirmation machte er einen dermaßenen Terz, dass meine Mutter und ich von meinen Grosseltern aus mit dem Taxi zwei Stunden nach Hause fahren mussten, weil er mit dem Auto schon losgefahren war. Am 50. Geburtstag meiner Mutter musste meine Mutter ihn besänftigen, da er meinen zukünftigen Mann, der eingeladen war eine reinhauen wollte, weil dieser einfach da war. „Scheise Deutsche“ war sein Lieblingsausdruck. Es heißt scheiss Deutsche wenn schon! Außerdem stinken alle Neger, und das ist nicht rassistisch, sondern ich solle mal an denen riechen, sie täten es wirklich.

Noch heute weiss ich nicht, was meine Mutter an ihn band, sie sagte einmal zu mir, dieser Mann sei der größte Fehler ihres Lebens gewesen. Und sie könne die Schuld an mir nie wieder begleichen.

Naja, meine Mama. Ich habe nie wen so geliebt und habe mich von nie irgendwem so geliebt gefühlt. Waren wir unter uns hatte ich die beste Kindheit der Welt. Sie überschätzte mich nie, unterschätze mich nie, wir konnten einander vertrauen, Gedanken des anderen lesen. Die Liebe meiner Mutter war und wird immer bedingungslos sein. Wenn niemand mehr mir helfen konnte, sie konnte es. Es ist wie Magie, wenn ich noch so verzweifelt oder traurig bin, wenn ich mit meiner Mutter rede bin ich danach beruhigt und frei. Ich kenne keinen Menschen mit so einem goldenen Herzen.


Als ich neun war ging ich raus zum Rollschuhfahren, weil ich die Stimmen meiner Freunde vor dem Fenster hörte. Ein Mann sprach uns an, ob wir eine Frau im roten Kleid gesehen hätten, er sei verabredet und zu spät. Nein, hatten wir zwar nicht, dafür den Typ am Hals. Ich spürte so sehr, dass ich in Gefahr war, dass ich meiner Freundin sagte sie dürfe ihm nicht sagen, wo sie wohne, er sei nicht vertrauenswürdig, vielleicht ein Dieb oder sowas. Tja, er hatte aber nicht sie, sondern mich ausgesucht. Er bestand darauf mich nach Hause zu begleiten, ich wollte das nicht, aber ich wollte nach Hause, mir war nicht wohl. Als ich die Haustüre öffnete laberte er etwas davon, was für schöne Wandkacheln wir im Flur hätten und ich dachte wirklich, was will der, was labert der für ein Scheiss. Beinahe hätte ich es geschafft, aber als ich die Wohnungstüre öffnen wollte ( Schlüsselkind, meine Mutter musste den Lebensunterhalt für einen Spielsüchtigen organisieren) riss er mir den Schlüssel aus der Hand, hielt seine Hand vor meinen Mund, zerrte mir an den Haaren und verschleppte mich. Ich erstarrte zu Todesangst. Ich dachte ich müsste sterben, weil mein Leben nichts wert sei.

Er wollte in den Keller, die Türe war abgesperrt und ich dachte nur nicht in diesen ekligen Keller bitte. Da sah ich, dass der Schlüssel zur Kellertür im Schlüsselloch steckte und schloss haarscharf, dass er es aus seiner Position heraus nicht sehen konnte und dachte mir, von mir wirst Du es sicher nicht erfahren. Ich hatte Recht, er gab es auf, und zerrte mich stattdessen in den obersten Stock des Hauses.

Keine Türe öffnete sich, niemand ging durchs Haus.

Er stand hinter mir und sagte die ganze Zeit er würde mir nichts tun. Ich hörte ein Klappern, ich dachte das sei ein Messer, er würde mich abstechen. Es war sein Gürtel. Er öffnete seine Hose und begann sich an mir zu befriedigen. Ich schwor mir nie in meinem Leben etwas mit Sex zu haben zu werden. Nie.

Anfassen sollte ich ihn auch. Plötzlich lies er von mir ab, verschwand mit den Worten ich dürfe niemandem etwas erzählen. Ich wusste, dass das solche Leute sagen und dachte, ich sag klar, aber ich würde es erzählen. Ich würde mir keine Schuld geben. Und ich würde es mein Leben nicht vergessen, wie ekelhaft Erwachsene gegenüber Kindern sein können.

Ich zählte tatsächlich, aber nicht bis hundert, wie er es mir befahl, ich fing an mich langsam zu bewegen. Alles weitere ist zu verorten unter einen geschockten, aber gefassten Mutter und unsensiblen Polizisten, denen es so peinlich war, dass sie kicherten während des Verhöres ob meiner Bezeichnung ‚Glied‘: Was hätte ich sagen sollen? Schwanz?

Gefasst und zur Rechenschaft gezogen wurde er nie, inzwischen ist es verjährt. Noch heute denke ich manchmal es war mein Stiefvater, aber ich hätte ihn ja erkannt. Und er war es nicht, es war ein Fremder. Zweimal im Leben sind mir Menschen begegnet, die ich fande ihm ähnlich sahen.

Und dieser Scheißtag lies mich nie wieder los. Heute ist er nicht mehr jeden Tag präsent. Die Angst sterben zu müssen, weil ich nichts wert sei, die war es, die in mir etwas zerbrechen ließ. Es war bis dato soviel scheiße gelaufen, ich empfand einen möglichen Tod als Konsequenz.
Und habe wohl doch Schuld empfunden. Schuld schlecht zu sein. Ist für einen Erwachsenen schwierig nachzuvollziehen.
Rollschuh bin ich nie wieder gefahren, Kleider trug ich keine mehr, weil ich an dem Tag eines anhatte. Die Freunde, mit denen ich unterwegs war waren keine mehr. Besonders der Junge, für den ich etwas aufkeimendes, spannendes mehr empfand als nur Freundschaft sah ich nie wieder, weil ich nicht wollte.

Meine erotischen, sexuellen Phantasien haben zu 99% mit Gewalt zu tun, ich bin immer Opfer und Täter gleichzeitig.

Normalerweise, wenn ich diese Geschichte erzähle reagiert mein Körper, immer. Ich bekomme Körperflattern. Mein ganzer Körper gerät in eine äußerst unangenehme, unregelmäßig Erregung, ich empfinde es als Schockzustand. Heute befreit es mich ein wenig und mein Körper bleibt beinahe ruhig. Ich habe diese Geschichte schon ein, zweimal aufgeschrieben, muss man, wenn man bestimmte Formen der Therapie beginnt. Und ich wollte noch etwas dazu sagen, habe ich aber vergessen und finde es nicht wieder im Moment.

Verloren habe ich mich nie gänzlich. Ein Teil in mir ist geblieben, sterben musste ich nicht.

Aber das ist alles.

Reden wollte ich als Kind nicht, obwohl meine Mutter sich Hilfe holte, ich habe sie damals nicht angenommen. Ich wollte nur nicht mehr daran denken, das war alles. Als ich mir Hilfe holen wollte verstand mich keiner mehr. Ich habe mit anderen Opfern, mit einigen Freundinnen gesprochen. Und ich kann damit leben. Aber ungeschehen wird es bis zum Tag meines Todes nicht sein.

Bis heute glaube ich, ein Mann kann nicht verstehen, was da bei mir abgelaufen ist. Oder will nicht, ein so schlechtes Männerbild, wie das meines Stiefvaters und des Fremden erträgt doch kein Mensch. Der Gedanke, dass dies mein Mneschnebild geprägt hat, weil Kinder ovn ihrer Umwelt geprügt werden ist unerträglich und gleichzeitig lächerlich, denkt man an Kindersoldaten.

Ich lebte noch einige Jahre vor mich hin, als mehr kann man es nicht bezeichnen, wurde zum Außenseiter meiner Klasse, was soweit ging, dass ich DAS Mobbingopfer meiner Klasse wurde. Ich wehrte mich nicht, weil es für mich nichts zu wehren gab.

Dann eines Tages, als meine Mutter mich bei einer Freundin abholen musste, weil mein Stiefvater zu Hause mal wieder ausflippte kam die Idee, dass ich weggehe, wenn sie es nicht kann. Ich war gerade vierzehn geworden, meine selbstausgewählte Taufe und Konfirmation stand an.

Ich ging nach Urspring. Mein Vater kündigte mir die Verwandschaft, die bis dato in Wochendbesuchen und tollen Urlauben und sogar Trost im Falle des Fremden bestand auf. Weil ich nicht zu ihm in die sich gerade neu formierende Stieffamilie kommen wollte.

Aber mein Leben begann. Ich war frei und dabei jugendlich erwachsen zu werden. Ich war unendlich unglücklich verliebt, wurde ausgenutzt, nahm mir, was mir gefiel und verliebte mich und verliebte mich. Ich hatte die allercoolsten Freunde vonWelt, ich begann zu kiffen und finde es bis heute die am besten zu mir pasende Droge. Alkohol macht aggressiv, erst die Tage habe ich es wieder sehen müssen, es endet darin, dass ich mich selbst verletzte. Das passiert beim Kiffen nicht. Ich lebte in einer dermaßen eigenen Welt, nur mit Freunden. Die Erwachsenen interessierten nicht. Davon hatte ich genug. Wir waren unsere eigenen Erwachsenen. Und am Ende habe ich auch noch einen von den wirklich coolen Jungs bekommen und war zum ersten Mal in meinem Leben glücklich verliebt. Es war eine wunderbare Zeit. Ganz mit mir alleine und nur auf mich bezogen, ohne Angst von außen. Geschützt und geborgen. Und selbstständig. Ich habe jeden Tag genossen, den ich nicht in der Nähe dieses kranken Types sein musste.

Dann war die Schulzeit zu Ende. Ich kam erst nach Nürnberg, dann zurück ins geliebte Schwäbische, wo ich Glück im Leben empfand. Dort bin ich heute. Ich lernte meinen jetzigen Mann kennen. Diese Beziehung ist das eigentliche, was in den letzten 10 Jahren passiert ist, neben meines Studiums. Das ich sogar abgeschlossen habe.


Doch nichts davon ergibt einen Sinn. Ich habe versucht zu heilen. Und fühle mich kränker als je zuvor. Ich weiss nicht mehr wer ich bin und sein will. Ich halte nichts von Vorurteilen gegenüber dem Islam, obwohl ich selbst geshen hab, was für kranker Mist im Namen dieser Religion verzapft wird. Jeder weiss, wo er am 11.09.01 war. Ich schrieb einen Brief an eine Klinik, in die ich mich einweisen wollte und schrieb an diesem Tag mittags um 12 etwas von Terror, den mein Stiefvater mit mir veranstaltet hatte. Ob mir je wer glaubt, dass ich das mittags um 12 schrieb, drei Stunden vor dem 11. September? Ich sollte einen Hass haben gegen Ausländer und besonders dieses frauen und menschenverachtende System, dass sich mit den Fahnen des Islam schmückt. Ist aber nicht so. Ich sollte Aversionen gegen alles orientalische haben. Habe ich aber nicht. Im Gegenteil. Manchmal habe ich eine unendliche Sehnsucht danach, ich identifiziere mich damit, obwohl mir das keiner je ansehen würde. Ich liebe keine Sprache auf der Welt so sehr wie persisch, es ist die schönste Sprache auf der Welt. Ich blondes, grosses deutsches Mädchen.

Nein, ich finde keinen Weg, keinen Zusammenhang. Nichts, was einen Sinn macht in mir. Nichts, was mir einen Weg deuten könnte in meine Zukunft. Nichts. Leere, Aggression, Trauer, Angst. Vor allem Angst und Agression. Und ein scheiss Männerbild.

Und jetzt? Habe ich einen verständnisvollen Mann, für den ich nichts empfinde, der mir mit seiner Verständigkeit, die er mir auch noch an Punkten entzieht, mit seiner weiblichen Art sowas von auf den Keks geht, das sich es kaum sagen kann.
Sehne mich nach Bösem, liebe den Sarkasmus eines Mannes, der beinahe noch ein Junge für mich ist, drehe und wende mich, kann nicht schlafen und entziehe mich dem Leben. Auch ohne Drogen.

Das ist mein Weg, aber wo er hingeht weiss ich nicht.
Das ist mein Leben, aber wozu, weiss ich nicht.
Das ist meine Sehnsucht, wie erfüllen weiss ich nicht.
Das sind meine Ängste, wie sie mildern weiss ich nicht.
Das ist mein Horror, wie ihn zu etwas sinnvollem wandeln weiss ich nicht.
Das ist meine Liebe, sie empfinden kann ich aber nicht.
Das bin ich, wer das sein soll, weiss ich aber nicht.


16.11.2007

Evil

Am I evil?


Etwas wirklich Böses tun. Würde ich nie.
Aber was ist mit der Vorstellung darüber? Ich bin ein dermaßen freundlicher, verständiger Mensch, dass es eigentlich unmenschlich ist. Ich lache gerne und viel, naja, zumindest gerne.
Ich habe eine Überzeugung, nicht eine Religion. Ja, ich bin christlisch-evangelisch getauft, habe das sogar selbst entschieden. Aber ich glaube nur an eines: an die Liebe. Nicht an Verliebtsein, sondern an die Liebe als Prinzip.
Würde ich das verlieren, wenn ich mir einmal erlaube böse zu sein oder nur zu denken? Würde ich von meinem Weg abkommen? Kann man weiter von seinem Weg abkommen als ich mich eh schon fühle?

Ich habe das Bedürfnis danach. Das Bedürfnis etwas zu denken, zu schreiben, zu tun, das bösartig ist. Nichts banales, wie einen Mord zu beschreiben, sondern etwas abgrundtief bösartiges.
Verbinde ich mich dann mit dem Teufel und bin für immer verloren?

Und wie geht das überhaupt? Was stelle ich mir überhaupt vor, was das sein soll, etwas so böses, dass es mich zufriedenstellt? Ich kann es mir selbst nichtmal vorstellen. Aber eine seltsame Ahnung sagt mir es würde mich befriedigen. Nicht so, sondern allgemein. Kann man aus dem Bösen Kraft ziehen? Meiner Überzeugung nach eigentlich nicht. Geht es nur darum mir meiner Überzeugung sicher zu sein? Oder gibt das Böse Kraft, was meine Überzeugung in Frage stellen könnte. Oder ist das Leben, die Wahrheit, eine Mischung, wie immer?

Ist es nicht die Aufgabe eines Gottes zu lieben? Nicht die meine? Bin ich damit nicht überfordert, wenn ich mein Leben nach einem einzigen Prinzip lebte? Weil alle Menschen sind schwach, sind unvollkommen, keiner kann zaubern. Nur daran glauben können wir. In Welten sein, in denen ich zaubern kann. Aber ich habe keinen Bock mehr auf Schönheit und Gutness.
Ich will häßlich sein und dabei so furchterregend, dass ich anziehend bin. Macht will ich haben. ( Oh mein Gott, wer schreibt das? Das lehne ich eigentlich ab, ganz grundsätzlich.)

Vielleicht will ich einfach sehen wie weit ich gehen kann. Weil ich keinen Weg sehe. Aber es wäre nichts Böses mit Blut oder so. Meine Bösartigkeit wäre subtiler.
So, wie meine Lieblingsrachevorstellung für Pädosexuelle ist, die Macht zu haben sie zu zwingen sich selbst zu verletzten, wieder und wieder, vorzugsweise an den Genitalien.
Sowas kommt mir entgegen. Ja, davon wird mir kurzfristig heiss, da wo der Magen ist.
Mein Böses hätte etwas gespenstisches, Teile, die nicht von dieser Welt sind, oder doch von dieser Welt, aber nicht der Welt in der man eine Fortbildung zur Personalreferentin macht.

Vielleicht will ich es nur deshalb ausleben, damit es aufhört sich gegen mich zu wenden, nach außen lenken um es von innen abzulenken. Vielleicht einfach nur deshalb. Und vielleicht langt Liebe da nicht, oder sie langt, sie langt, es mir selbst zu verzeihen, dass ich diesen Weg gehe. Liebe ist auch die Fähigkeit Fehler zu vergeben. Zu verzeihen. Wenn die Liebe über allem steht, dann auch über der Bösartigkeit.

Ich kann an das Prinzip der Liebe glauben, aber nicht daran, dass ich perfekt bin. Dann muss ich es nicht sein. Und kann vielleicht doch mal ausnahmsweise egoistisch sein, bösartig sogar.
Aber nur hier, jemanden zu verletzten, ernsthaft, den ich liebe, das würde mich selbst verletzten, da wäre ich da, wo ich immer bin.

Vielleicht auch nicht böse, sondern nur unmoralisch.


15.11.2007

Eiskalte Leere


Mein Herz schreit
in die Leere meinerselbst.
Ich versuche es zu fassen und zu halten
es pulsiert zum Platzen.
Will nicht ruhig werden.
Meine Hände eiskalt.
Hilf mir,
halt mich,
ich weiss nicht wer Du bist.
Ich vermisse Dich aber.
Und habe unendliche Angst.
Mich zu verlieren.
Und kann mir selbst nicht helfen.
Weiss nicht mal,
was mir fehlt.
Das Gefühl zu wissen,
wer Du bist,
wer ich bin.
Bin haltlos,
fühle mich getrieben.
Nichts ist wirklich wahr.



Die Freiheit und Ruhe von gestern sind verschwunden. Es zieht mich wie in einen Strudel. Ich habe keinen ruhigen Gedanken, kein Gefühl für mich, scheinbar nichtmal eine Wahrnehmung. Wie gerne wäre ich jetzt abschaltbar.
Vertreibe mir die Zeit mit den Versuchen sie zu genießen, Dinge zu tun, die ich tun will. Und komme nirgendwo an. Besonders nicht bei mir. Auch nicht bei einem Gegenüber.
Ich fühle mich inexistent.
Nicht mal mein heißgeliebtes Schreiben bringt mich irgendwo hin.
Als wäre ich nicht wirklich.
In Wirklichkeit bin ich eine Romanfigur, ich existiere irgendwo zwischen irgendwelchen Zeilen, habe aber kein Fleisch und kein Blut.
An solchen Tagen wünsche ich mir einen harten Aufprall. Gegen einen Laster, auf das Pflaster unter meinem Fenster. Ich würde und werde das nie tun, habe ich als Jugendliche schon beschlossen.
Aber das wäre wenigstens ein Gefühl.



14.11.2007

Passive Aggressive


It's in your reach, conzentrate.



Es ist heftig.

Mir tut das grad so heftig gut. Ich habe das Gefühl ich bin frei. Traurig, aber frei. Wie nach einem heftigen Weinkrampf. Nein, freier. Viel freier. So, wie ich es immer sein wollte. Ganz strange, was mit mir gerade passiert.
Ich wollte so zum Beispiel sein in meiner Prüfungszeit. Einfach mich leben, aufstehen, was tun, mir Frühstück holen, selbstbestimmt sein. Aber es hat sich nie ein Frühstückholen so angefühlt wie heute.
Ja, ich breche etwas ab –ja, das ist der Plan- und habe keine Alternative in der Rückhand. Und doch so sicher und getragen wie heute habe ich mich seit Jahren nicht gefühlt.
Vielleicht weil ich das mache, was ich seit Jahren machen will. Nicht mich um irgendwas kümmern, irgendwas tun, sondern nur mich um mich kümmern. Weil es kein Nachher heute gibt. Nur den Moment.




Don't you forget about me

So.

Aufgestanden um sechs, nach einer der vielen Nächte ohne wirklichen Schlaf, gekotzt, weil mir immer und ständig schlecht ist, geheult, weil ein bestimmtes Lied* im Radio kam -sagte ich noch, ich tue das selten?- zum Zug gegangen, Zug macht mir vor der Nase die Türe zu und fährt ab.

Auf dem Weg zum Bahnhof war ich in Gedanken hier, was ich schreiben würde, was ich schrieb. Von dem Grossen, das mich lieben soll. Und der Vorstellung, ich sei das. Einen unendlich kurzen Moment dachte ich, ich könne frei sein. Unendlich frei und damit gross. Frei von mir und mich von oben betrachten und alles im Blick haben. Und mir sagen, ich darf alles. Und es ist gut. Als ich die Treppen zum Zug hochbin, dachte ich, vielleicht verpasse ich ihn und es ist ein Zeichen.

Einen Moment habe ich überlegt den nächsten Zug zu nehmen. Dann bin ich aber gegangen. Zu meiner Hausärztin, der vertraue ich. Hatte in den letzten Wochen nur Vertretungen vor der Nase. Heute war sie da, hat mir zugehört. Ich sagte ihr, was abgeht, dass mir nur noch schlecht ist, ich nur noch weine, nicht schlafe und heftig an Gewicht verloren habe innerhalb von sehr kurzer Zeit. Habe von meiner Arbeitslosigkeit gesprochen, von der Fortbildung und der erlebten Sinnlosigkeit.

Sie hat mir eine Depression diagnostiziert, mich krankgeschrieben und mich an den Psychiater überwiesen.

Komisches Gefühl. Endlich hat mir doch jemand zugehört. Mich aus dem Verkehr gezogen, was das war, was ich wirklich ersehnte. Und mir die Depression bestätigt, die ich lange, sehr lange schon vermute. Endlich hat jemand das gesagt, was ich seit langem denke. Ich könnte schwören es ist nicht meine erste. Aber diesmal hat es jemand gesehen. Irgendwie tröstet mich das ungemein. Und entlastet. Ich muss nicht an diese Schule. Ich habe Ruhe für mich, nichts anderes wollte ich. Aber es ist trotzdem nicht lustig so eine Diagnose. Mein ganzer Körper hat reagiert, ich hab am ganzen Leib gezittert. Tue ich jetzt noch.


Was ich schreiben wollte.

Was immer Thema war.

Ich meine ich sei nicht richtig. Ich sei verrückt, wie ein Tisch, der nicht an der richtigen Stelle steht. Nicht wahnsinnig, aber verrückt. Ich sei innerlich falsch gepolt.

-Habe ich jetzt endlich die Zeit, nach der ich mich seit Jahren sehne? Frei von allem, freigestzt um nur für mich dazusein? Oh Gott, wäre das gut-

Zudem immer schuld. Ich habe mir geschworen, weil ich als Kind einer Pädagogin schon immer wußte, wie es ist, ich würde mir nicht die Schuld geben.Weil doch die Kinder, denen sexuelle Übergriffe passieren immer meinen sie seien schuld. Ich wollte das kategorisch für mich ausschließen. Und in einem Seminar an der Schule kam es zurück, die Gruppe reflektierte, ich habe mir für eine falsche Kommunikation die Schuld gegeben. Ich hab das wie immer kategorisch abgelehnt und gesagt, das kann ich nie gesagt haben. Bei genauer Betrachtung habe ich mich aber entschuldigt, und das habe ich tatsächlich und als erste Reaktion auf eine Kommunikation, bei der nicht rauskam, was sollte. Ich habe mich entschudigt, also meine ich, ich habe Schuld. Ich vermute dieses Schuldgefühl ist älter, war schon vor dem Übergriff ein Teil von mir. Weil Scheidungskinder meinen es genauso. Kinder meinen sowieso oft bei traumatischen Erlebnissen, sie seien schuld. Wahrscheinlich war es gar nicht der Übergriff, sondern die Scheidung, die viel vorher geschah.

Und ich war vor Jahren bei der falschen Therapeutin. Weil ich wußte schon immer, dass die drei Dinge- die Scheidung, mein Stiefvater und der Überfall- meiner Persönlichkeit zutiefst geschadet haben. Aber richtig drauf eingehen wollte keiner.

Nur Anette. Aber die war was anderes. Die hat es gesehen, dass meine männliche Seite kaputt ist, quasi nicht vorhanden.

Und die fehlt mir. Fehlt mir so unendlich, dass ich das Gefühl habe falsch gepolt zu sein, dass mir Kraft und Durchsetzungsvermögen fehlt. Die ist es, die ich mir für mich wünsche. Das Grosse und Starke, das über mich kommen soll. Ist meine männliche Kraft. Dass ich eine weibliche Person bin, denke ich, ist offensichtlich.

Ich flirte aggressiv, oder intensiv, als Jugendliche habe ich mir schon die Jungs genommen, auf die ich Lust hatte. Ich wußte, ich bin ein Mädchen, also muss ich mit einem schlechten Ruf leben. War dann auch so. Ich kenne doch die Menschen. Egal, meine Freunde waren trotzdem meine Freunde und sind es bis heute.
Und trotzdem, ein Hauch von schlechtem Gewissen bleibt. Und ein Unklarsein. Mit weiblichen Reizen eine fragwürdige männliche Seite ausleben.
Und am Ende war ich immer verliebt.
Irgendwas passt da nicht, bordet über.

Davon wollte ich schreiben.

Eines Tages fügt das Bild sich zusammen. Ich weiss, das klingt alles recht unzusammenhängend. Für mich nicht. Aber die Querverweise suche ich noch. Dass alles ein Gerüst wird.

Und meine Gefühle hängen fest bei den Freunden. Unser Lied kommt im Radio. Schon damals. Was ein Kultfilm für uns, die wir jeden Tag dieses Nachsitzen hatten, da wir zusammen lebten, in einem Internat. Und der Böse, der Übercoole war auch dabei und die Schöne hat ihn bekommen.

Es war damals die geilste Zeit und ist es heute.



I will never forget you!




* Wie witzig, sehe ich gerade, ich habe mit der Sängerin doch glatt am gleichen Tag Geburtstag, jetzt weiss ich, warum mir ihre Stimme und Musik so nahe geht....


13.11.2007

Meds



Baby, did you forget to take your Meds?



Interessant selbst zu lesen, was ich offenbare. Dadurch komme ich mir selbst nahe.
Das Thema, das mich beschäftigt, ist ein altes. Uralt für mich. Vielleicht schaffe ich es aber über das hier endlich damit klarzukommen.
Ich bin getrieben, meine etwas tun zu müssen. Wie es ist kann es nicht weitergehen. Meine ich zumindest. Und weiss beim besten Willen nicht, was ich tun soll.

Dabei, irgendwie weiss ich es eben doch. Ich sage es mir zumindest dauernd. Und wußte es immer.
Vielleicht hat mir noch nie jemand wirklich zugehört.

Eine Teilnehmerin sagte letztens, Vergewaltigungsopfer ( ja, werter Leser, häßliches Wort mitten in einem so hübschen Kontext) würden ja immer nicht beachtet, aber die Täter. Vom Sinn her sagte sie das. Ich habe die Augen verdreht. Weil ich mich mit dem Thema schon zu sehr auseinandergestezt habe um solche Floskeln gelten lassen zu können, und weil ich dieses Thema hasse und nicht in einer Schulung davon hören will.

Aber eigentlich weil ich finde es ist klar, mir klar warum das so ist. Und ich finde es nicht mal schlimm. Weil die Menschen so sind. Ist es denn nicht viel viel einfacher sich dem Täter abgrenzend zuzuwenden, sich zu denken, oder zu sagen: ‚Ihh, was bist Du für ein Schwein‘, als sich dem Opfer zuzuwenden und zu versuchen zu verstehen, was da innen drin passiert ist? Müßte man nicht miterleben, was da passiert ist? Eben, und wer will das schon? Wenn nicht die Opfer, wer könnte dieses Bedürfniss besser verstehen, sich dieser Wahrnehmung zu verweigern, als eben die, die müssen, weil es ihr Erleben war und ist? Ja, und das Alleinesein damit eben die Qual, ich weiss. Aber im Grunde muss damit niemand alleine bleiben, es passiert sooft, es gibt so viele Frauen und Männer, die dieses Schicksal teilen. Du bist eben nicht alleine damit.

Da war dieses Kind, ich, ich schwor es nie zu vergessen, wie klein man sich als Kind fühlen kann. Ich habe es mir geschworen und habe diesen Schwur nie gebrochen.

Und da ist diese Sehnsucht, diese Sehnsucht sich fallenzulassen, von etwas Grossem geliebt zu werden, einfach zu leben. Sogar etwas Bösem, etwas gewalttätigem. Weil ich etwas zurückhaben will, was es mir nahm nehme ich an. Ich will es mir nehmen können. Einfach so, ohne Moral, ohne nach irgendwem als mir zu sehen.

Kann man das nicht vereinen? Ist es nicht das, was ich tun soll, wenn ich mich fragen was soll ich nur tun?

Nehmen, mir mein Leben geben. Mich nicht vergessen.

Kann ich nicht die sein, die es überlebt hat, es nie vergessen hat, und sich fallenläßt in sich. In dieses Schicksal und es besser überlebt als andere. Kann ich nicht denen helfen einen Weg zu finden?

Ich weiss nicht, aber es ist ein Thema von mir und wird es bleiben. Und es ist gerade so laut, dieses Sichfallenlassen können. Was ich ja nicht kann. Vielleicht deshalb auch keinen Zugang zu meinem Leben habe. Weil ich mein Leben nicht zulasse. Weil ich alles immer unter Kontrolle haben will und muss. Typisch für Opfer von sexualisierter Gewalt, drückt es aus, wie Ihr wollt. Aber typisch auf jeden Fall. Dem Leben kann man schwer vertrauen, wenn man zu früh meinte es sei vorbei. Ich will aber.

Zumindest mir kann ich offensichtlich vertrauen. Ein Versprechen, das ich mir gebe breche ich nicht. Ich finde das erstaunlich, dass ich das nie vergessen habe. Sehr erstaunlich sogar.

Vielleicht werde ich einfach hier Träume und Wünsche ausleben, die ich so nicht ausleben kann, weil man tut das ja nicht.
Man verliebt sich nicht in eine Idee, schon gar nicht, wenn man verheiratet ist. Moral, Kontrolle. Immer und überall in meinem Leben.

Ja, und?

Mir etwas nehmen, mich sein lassen, mich gut sein lassen. Vielleicht wird man so zufrieden?
Vielleicht ist alles aber noch viel komplizierter?

Wir werden sehen, ich denke ich habe mich entschieden mich hier auszutoben. Und es muss keineswegs dazu führen, dass ich Beraterin für Opfer egal welcher Gewalt werde. Darum geht es gar nicht. Aber darum, dass ich es nicht nur überlebe, sondern in mir, mit mir ins Reine komme und mich fallenlassen kann.

Dann kommt der Plan, was ich bin und was ich will, weil ich bin sicher, es ist kein äußeres Problem, das ich habe, sondern ein inneres.

Und sollte das hier nie jemand lesen, macht es eigentlich auch nichts. Und liest Du es und verstehst meine Zusammenhänge nicht, macht das auch nichts. Ich kann nicht über alles die Kontrolle haben.
Und sollte es jemand lesen, der genauso drauf ist und sollte es ihm oder ihr helfen, um so besser.

Letztlich mache ich es doch wie immer, das Schreiben, nur für mich.

Notiz an mich

(12.10.07)



Schöne kalte Herbsttage.
Zurückzufinden zu mir alleine.
Nur bei mir sein.
Mich fühlen, meine
Wünsche,
Ängste,
nur ich sein.
Du hast mir gefehlt. Ich hab Dich
Wirklich sehr lieb.
Pass auf Dich auf,
Du wirst lernen Dich so zu
Lieben, wie es Dir gebührt.
Und schalte alle Ampeln aus, sei
Einfach nur Du selbst.
Du bist nicht zu emotional,
Du bist nicht zu empfindlich.
Es ist Deine Stärke,
keine Schwäche
wie gut Du in Menschen hineinsehen kannst.
Es wird Dir immer und überall helfen.
Schließe Deine Vergangenheit ab, lass sie hinter Dir.


Geh weiter,
lass Dein
Herz und Deine Augen offen.
Nimm Dir Zeit Dich zu erholen
Mit so offenem Herzen ist es nicht immer leicht.
Nimm Dir, was Dir guttut, nimm Dir
Was Dir gefällt.
Lass Dich nicht ärgern,
ignoriere,
was Dich stresst.
Läßt es sich nicht ignorieren,
gehe es langsam an.
Ganz langsam.

Du wirst die sein,
die Du bist
und sein willst.
Voller Liebe zum Leben
Und Deinen Lieben.
Ich weiss das.
Ich bin Du.

12.11.2007

Das war immer

Ich habe also erledigt.


Allerdings erst ab da wirklich, als es mir wieder zufiel.
Der eine Gedanke. Warum ich mich verliebt habe - wobei dies gar nicht ganz der richtige Ausdruck ist-. Ich kann nicht loslassen, wenn ich nichts mitnehmen kann.
Vielleicht kann ich doch loslassen, weil mir wieder eingefallen ist, was es war.

Von etwas Grossem und Mächtigem geliebt werden.
Es hat den Überblick über das ganze Sein
und sagt: 'Ich liebe Dich'.
Das heißt für mich ich bin gut, ich habe Bestand.
Am besten wäre das Mächtige auch noch etwas Böses, etwas gefährliches.
Wenn das mich liebt müßte ich vor nichts
mehr eine Angst haben, vor gar nichts.

Es würde mich nehmen wie ich bin,
einfach über mich kommen und
die Macht mit mir alleine teilen.
Die Macht etwas grosses zu sein.

Etwas Grosses und Mächtiges,
das bei mir schwach wird,
das mich begehrt
macht mich noch grösser und mächtiger.

Von all dem hatte meine Idee etwas, mein Spiel. Deshalb hänge ich so fest darin. Ein grosser Krieger, der jede hatte und haben kann und doch mir sagt ich sei etwas besonderes. Wie der Traum der jungen Lupina, die Freundin eines Bandenanführers zu sein. Unglaublich erotische Vorstellung. Bis heute. Ich glaube meine erste.
Deshalb wird es gerade aber viel kleiner, weil ich erkenne, wodrum es für mich geht. Und so kann ich wieder mich betrachten, nicht sehnend vergehen in Unerfüllung.

Daher auch meine Mutlosigkeit. Weil ich nicht glaube vom Ganzen beachtet und geliebt zu werden. Weil nichts Grosses mich liebt. Daher auch meine jahrzehntelange Suche danach, dass Gott endlich mit mir redet. Er hat es nie getan. Nie. Ich mit ihm sooft. Und mich trotzig von ihm abwenden traue ich mich nicht, es könnte ja doch eines Tages etwas kommen. Und wenn ich dann nicht hinsehe, hinhöre werde ich bestraft. Was ein Scheiss!!

Ja, geliebt zu werden genügt manchmal nicht. Wenn man so klein sich fühlt, wie eine Therapeutin mir sagte sei ich nicht, dann hat man danach Sehnsucht. Nicht nur nach Liebe. Sondern der Stärke die in der wahren, der universalen Liebe steckt.
Deshalb vielleicht auch meine ungebrochene Liebe zu meiner Schule, weil sie etwas grosses war und mich liebte. Klingt komisch, war aber so.


Ich will nicht von etwas Schwachem geliebt werden. Ich will nicht geben, ich will einfach nur bekommen. Ich will nicht stark sein für andere. Sondern schwach sein und trotzdem geliebt werden. Solange geliebt, bis ich es selbst wieder tue, weil mich etwas so starkes, Grosses liebt, das den Überblick hat. Und wenn das mich liebt, kann ich es auch wieder selbst.
Und aufstehen und meinen Weg gehen.

Psychologen würden sagen, ich muss dieses Grosse, das Macht hat und die Leidenschaft, die Schwäche mich zu lieben, zu begehren und nur für mich einsetzt, niemals gegen mich, in mir selbst finden. Freud nannte es dann wohl das Überich. Meines straft mich nur, kann mich nicht leiden, liebt es mich fertig zu machen.
Mein Es dafür umso verletzlicher, trotzig, kindlicher. Seltsam, ich hatte eine so liebende Mutter. Woher dieses böse Überich kommt habe ich aber trotzdem eine Vorstellung. Die ich hier nicht teilen will. Nicht heute. Es kann aber doch nicht sein.

Nutzt diese Selbsterkenntnis etwas? Vielleicht das ein Ziel? Vielleicht auch nur eine Bestellung an das Universum, ein Gebet? Schick mir das Grosse, das viel von mir hält, dem ich glauben kann, ich habe alles, was ein Mensch braucht um gut zu leben. Lass es über mich kommen, mich erfüllen und nie wieder verlieren. Gib es mir, damit ich endlich mich leben kann!


Schatten an der Wand

Maus und Schlange


Maus

Es ist wie immer.




Ich stehe wie die Maus vor der Schlange. Einem einzigen (Kinderschutzbund) habe ich geschrieben. Aber ich finde keinen weiteren Weg. Ich weiss nicht, wie ich alles verknüpfen soll, ich weiss nicht was tun. Dieses Tun, das Fehlen desselben ist mein eigentliches Problem. Entweder ich verfalle in Aktionismus oder stehe wie die Maus vor der Schlange. Wie gerne hätte ich mehr vom Wolf, der zielgerichtet und instinktiv handelt.
Ich weiss nicht, was es bringen soll, ich weiss nicht welche Richtung irgendwohin führen soll. Ja, ich hab den Plan mir Informationen zu holen darüber, wie man Initiativbewerbungen am besten angeht, ich habe ein Buch gesehen, in dem alle NGOs im deutschsprachigen Raum verzeichnet sind.
Aber ich bin so scheiß mutlos. Was ist das nur? Ich war das schon nach meinen Prüfungen. Sowas von leer, sowas von am Boden. Ich weiss bis heute nicht, was das war. Ich bin sowieso so unendlich leer heute. Ich mag nichts machen.

Mutlos

Mut fehlt in meinem Leben
dieses für irgendetwas alles geben.
Ich hab kein Plan, kein Ziel
und weiss viel zu viel.
Ich hänge in einer Ecke
in der ich mich nicht mal verstecke.
Und komme nicht raus
wie die Maus.

Und schlecht dichten tue ich noch dazu.

Vielleicht ist es einfach so erwachsen zu sein. Vielleicht muss ich eben Ziele und Pläne mir machen und sie durchziehen, ob ich Lust habe oder nicht.

Aber wo ist meine Leidenschaft. Ich liebe Leidenschaft. Ich habe soviel unendlich viel Kraft wenn ich leidenschaftlich bin. Es ist weg und weiss nicht, wie ich dazu zurückfinden soll.

Und da gibt es noch dieses eine Problem, von dem ich niemandem erzählen kann. Weil ich mich noch kleiner damit mache, weil ich mich selbst für verrückt halte und weil es verletztend ist.
Ich habe meine Leidenschaft gesucht und hatte gedacht ich könnte es dadurch finden, dass ich mich verliebe. Ich hatte unendlich Sehnsucht danach mich zu verlieben. Und habe es getan. Aber weder in meinen Mann noch in einen anderen. Sondern in eine Idee von einem Mann, den es gar nicht gibt. Und jetzt werde ich die Geister, die ich rief nicht los. Obwohl ich dachte ich habe alles im Griff. Habe ich gar nicht. Vielleicht habe ich auch nur Liebeskummer, weil es ein unerfülltes Verliebtsein bleiben wird. Aber dann würde es wenigstens wieder vorbeigehen. Ein Sehen, dass mir nichts bringt, außer die Feststellung, ich bin ein höchst emotionaler und liebenswerter Mensch.

Aber auch, wenn ich das losbin, es wird nicht zu mir kommen. Meine Leidenschaft. Ich werde jetzt meinen Kram erledigen, versuchen etwas für mich zu tun und feststellen, es ist doch alles leer.



11.11.2007

Freitag, 9.11.2007

Offenbarung


Es tat gut, es allen zu sagen, dass es alle wissen jetzt.
Dass ich mir hier ( in der Schule ) nicht ganz richtig vorkomme.
Und wie die Gruppe doch sehr tragend reagiert hat. Das war das Krasse daran, das bleibende Gute. Auch gut war es das loszuwerden. Aber das wirklich entschiedende war die Reaktion der ganzen Mamas. Und der Schwestern, so gesehen. Ja, es macht fertig, das hat sie richtig erkannt. Und sie wollte mit mir rausfinden, was es denn nun ist.
Dabei ist sie meine Chica. Also eine echte Chica, perfekt gestilt von oben bis unten, von den Zehenspitzen bis in die Haarspitzen. Ja, so würde ich mir auch gerne leisten können auszusehen. Mein Stil wäre ein anderer. Aber alleine die Mittel dazu haben so auszusehen. Naja, aber ich mag auch, wie ich aussehe. Zumindest natürlicher. Aber sie wars, die sagte ‚Wir finden heraus‘. So einfach wird es nicht sein, nicht bei mir. Ich bin anders. Klar.

Ich bleibe am Montag zu Hause und arbeite daran. Für mich alleine. Projekt Lupina. Und das schreiben bleibt meine Privatsache.
Dazu habe ich Euch.

Ziele, Pläne und der Weg

(Montag, der 4.11.2007)

Bin seit um zwanzig vor fünf wach. Mein Wecker klingelt um sechs. Ich gehe zur Schule, die für mich keinen Sinn macht. Nix macht Sinn. Auch nicht morgens um zwanzig vor sechs irgendeine Stelle zu finden, die mich von dieser Schule erlösen könnte. Die mich schon vom erfolglosen Suchen retten sollte.
Weil was ich bin und was ich bin nicht zusammengeht. Was ich will und was ich bin. Was ich von mir aus bin- Lupina- und was ich gelernt habe.
All die Stellen, die ich der Beschreibung nach haben will sind ausgeschrieben für Pädagogen. Ich bin Soziologin. Knapp daneben aber auch vorbei. Ein Jahr lang habe ich es versucht.
Und jetzt werde ich Personalreferentin. Was ein Unfug. Überhaupt wieder zu lernen. Dann sowas. Weil ich dachte, ich könne mir meinen Idealismus nicht mehr leisten. So drückte es eine andere Teilnhmerin aus.
Schwachsinn.
Ich bin einfach ich, hat nicht viel mit Idealismus zu tun. Oder soviel, dass ich nicht anders kann.
Aber einfach nicht hingehen- ist nicht meine Art- traue ich mich einfach nicht.
Einfach einen Tag hier sitzen, mir klar werden, nur schreiben. Um klar zu werden.
Wo das hingehen soll.
Die Ruhe, nach der ich rufe. Mir erlauben. Nicht zu Hause sitzen und mich ablenken, oder krank sein wie die letzten Tage.
Sondern kreativ, nahe bei mir, mich suchend und vielleicht doch zwischen den Zeilen finden.
Es ginge auch nicht darum einfach zu Hause zu bleiben. Oder nur nicht zur Schule zu gehen. Oder sonst was. Sondern darum, mir meinen Raum zu nehmen zu mir zu kommen. Ganz konzentriert bei meiner Zukunft, Gegenwart sein.


Krass. Ich habe es getan. Und ich werde es tun. Das, was ich eben noch schrieb. Nur für mich gilt das. Lupus hat komisch geschaut. Man kann nicht für jede Kleinigkeit Verständnis erwarten, möge sie für einem selber auch noch so gross erscheinen.

Es ist gross genug für mich alleine. Und das werde ich zelebrieren. Mein Tag. Der erste. Seit ich mich erinnern kann. Und das nur dann, wenn ich mich konzentrieren kann. Und nicht in Erledigungswahn falle. Es geht nicht um Termine und Stundenpläne.

Es geht um DEN Plan.

Gespannt, ob ich den finde?

Ich auch. Aber vor allem: Ich bin hier, und das zählt.
Weil ich wirklich hier sein will.
Ich will wissen, wo es für mich hingeht. Nichts, was man an einem Tag erledigen könnte. Aber etwas, das in mir passiert und so sowieso keine Zeit hat. Ich glaube an die Ewigkeit. An etwas, das wir für so wahr erachten, dass es verbunden mit uns, uns mit allem verbindet, für immer.
Ja, ich habe meine Fehler, Probleme, Laster.
Kein Grund nicht ernst zu nehmen, was meine Sehnsucht, mein Wille, mein ich ist.

Mir ist letztens von einer Internetbekannschaft geschrieben worden, die Menschen, die meine Freunde seien, seien glücklich zu schätzen, dem Sinn nach. Ja, das ist wohl so. Und ich sollte wissen, dass ich wunderbar bin ein anderer.
Ja, das ist so, ich bin dermassen sozial begabt, dass es mich ankotzt. Weil ich außer Privatem nichts damit zu erreichen scheine.
Vielleicht weil ich falsch anwende.
Vielleicht weil man damit kein Geld verdienen kann.
Vielleicht, weil die Ausbildung dazugehörig anders heißt, als die, die ich hab.

Auf jeden Fall bin ich sozial begabt, dachte dies sei, wodrauf ich setzen kann. Kann ich auch. Es nutzt mir nur nichts. Es ist so, ich sehe es überall und immer. Aber es bringt keinen Erfolg. Oder nur den, den ich eben auch bettelarm haben kann.
Ja, der Philisophie und meiner Überzeugung nach sind nur die Mneschen glücklich, die reich an guten sozialen Bindungen sind. Nur die. Aber zu denen zu gehören und zu sonst keinen macht auf Dauer fertig. Mich zumindest.

Einfach nur Geldverdienen ist es aber auch nicht, was mir fehlt. Was mir fehlt ist eine erwachsene Aufgabe. Das nutzen, was ich bin und kann um daraus etwas zu machen. Nicht unendlich gross muss es sein, ich muss nicht viel Geld dabei verdienen, aber sinnvoll soll es sein.

Wieder lernen ist es schonmal nicht. Aber damit muss ich klarkommen. Tu ich aber nur mit Ziel.
Oder gar nicht? Bin ich am Ende doch schon verrückt geworden, und werde keinen Plan finden?


Oder war ich schon knapp davor? Kein Plan, ein Ziel. Aber auch nicht einfach wie diese Schule gut rumbringen. Das ist kein Ziel für jemanden, der sein Abitur nebenbei und das Studium gerade so abgeschlossen hat.



Ist es ein Ziel, das was ich machen wollte, es mir aber nicht zugtraut habe endlich umzusetzten? Diese Initiativbewerbungen, von denen ich so lange rede? Ist das mein Ziel? Es so zu versuchen? Kann ich das, wenn ich von morgends bis abends um sechs unterwegs bin?

Mein Ziel wird mir nicht deutlicher. Es ist dasselbe wie immer. Ich bin dadurch mir nicht näher. Das jetzt versuchen zu schaffen und nebenher was neues anfangen? Habe ich dazu die Kraft? Langt das als Ziel für die Umsetzung?

Weil um Umsetzung geht es. Um sonst nichts. Deshalb nutzt vielleicht sogar ein eindeutiges Ziel nicht. Hab ich aber so gehört. In der Schule. Oder ist es nur nicht eindeutig genug?
Blabla der Weg ist das Ziel. Oder kein blabla. Weil es um das Gehen geht.
Dass ich weiterkomme. Nicht konsumieren, sondern schaffen. Das ist mein Ziel.

Ich kann mich aber schlecht selbstständig machen und ein Kinderhaus günden. In Tübingen braucht kein Kind eine Arche, wie in Berlin oder Hamburg. Oder doch?
In Stuttgart ganz sicher.


Vielleicht einfach dem Pfarrer schreiben von der Arche, dem Bügermeister von Tübingen von meiner Idee schreiben, dem Kinderschutzbund schreiben? Mein Ziel: erstens meinen Weg gehen, nämlich den des ganz eigenen. Weil ich vielleicht einfach nicht in das Schema passe, dass ein Erwachsener in dieserWelt hat. Oder nur eben nicht in ein Schema, habe ich nie, und doch war ich oft in der Mitte der Zeit
Zweitens: nebenher ertragen, was ich mir vorher als meinen Weg ausgesucht habe. Ich habe mir diese Schule ausgesucht. Ich wollte diese Fortbildung machen. Nur alleine, um Struktur zu haben. Nur alleine dafür kann ich sie doch nutzen. Wenn mir ihr Inhalt bitte nicht mehr so nutzlos scheint. Und wenn doch, dann in der Zeit weiterüberlegen.

Wie ich meinen Weg gehe, ich will frei sein.

Kann ich das als Ziel definieren? Ich will ein Kinderhaus gründen? Einen Schutzraum? Weil ich weiss wie sehr Kinder sowas brauchen und weiss wie es ist einen zu haben?
Aus meinen negativen verletztenden, fast zerstörenden Erlebnissen und meiner grossen Liebe eine Verbindung weben? Schuster, bleib bei Deinen Leisten. Ich will immer nicht gut zu Kindern sein, weil ich es nicht sein will aus Trauma. Ich wollte nie, dass mich ein oder zwei oder drei Erlebnisse meines Lebens so sehr prägen. Warum bin ich denn jahrelang zur Therapie gerannt?
Weil ich denke ich bin verstört und kann mich nicht sein. Deshalb lerne und lerne ich, will immer brav weiter gehen. Damit ich ohne das Trauma leben kann. Dabei lebe ich vielleicht längst ohne damit.
Und manches kann man nicht ausblenden im Leben. Ich bin schon keine Lehrerin geworden, weil ich dachte ich sei zu sehr von meinem Trauma beeinflusst.
Nie war die Angst vor irgendwas grösser, als dass ich gestört bin und bleibe. Das ist der Tod den Opfer von Gewalt leben müssen ihr ganzes Leben lang. Dass Momente über die innere Ewigkeit entscheidend sein können.
Aber wenn ich zur Therapie bin habe ich an Heilung geglaubt. Wenn ich mich ansehe bin ich nicht so gefangen mehr, wie ich befürchtete für immer zu sein.
Aber ich kann doch trotzdem anhalten. Endlich. Und nicht weiter weglaufen, weil man ja kein Helfersyndrom haben darf, weil einem das ja als Opfer ausweist.
Anhalten und mich ansehen. Ja, dann habe ich eben einen Komplex. Ich scheine aber darin sehr gut zu sein. Hat jeder seinen Knall. Meiner ist eben Menschenverständnis und Liebe.
Das Bedüfnis zu retten, was gerettet werden kann. Nicht was muss, und nur was will.


Vielleicht fühle ich mich nicht mehr so kaputt, wie ich es manchmal tue, wenn ich das anerkenne.
Vielleicht das das Ziel. Vielleicht, aber der Tag zu Hause gewesen zu sein war gut. Richtig gut.

04.11.2007

Xavier, die Wölfe und Rotkäppchen

Also, sie mag Xavier, obwohl man das ja nicht darf, nicht wer noch halbwegs bei Trost ist. ( Placebo ist sowieso die einzige Wahrheit.) "Ein Heer, das nur auf Dich aufpasst" hat beim ersten Höhren zu der -bei Liedern eher sehr seltenen- Begebenheit geführt, dass ihr reflexartig Tränen über die Wangen liefen.


Sie liebt Wölfe, weil bei den Indianern dies ihr Tiertotem ist. Sowie der stürmische Nordwestwind ihre Himmelsrichtung und die Liebe ihr Weg.
Also ich. Dieser Teil von mir der hier mit Euch in Kontakt tritt. Mit dem, was ich eh schon immer mache.
Wie gesagt.
Aber es komisch von sich erzählen zu wollen.

Dabei finde ich den Wolf viel interessanter jetzt. Eine Geschichte dazu:


Ein Rudel Wölfe ist auf der Jagd unterwegs. Sie legen dabei viele Kilomter hinter sich, sie sind wandernd. Ihr Weg führt sie über einen Fluss. Nicht unmöglich, aber nicht ungefährlich. Tatsächlich kommt eine Wölfin vom Weg ab, versinkt in dem Fluss.
Sie ist die letzte gewesen. Die zerzottelste, kleinste, schwächste, das rangniedrigste Tier.
Das Rudel läuft ihr nach solange sie kämpft, als sie verschwunden ist, endgültig, bleiben die Wölfe an Ort und Stelle. Jagen nicht, spielen nicht, bewegen sich kaum. Sechs Wochen lang.
Danach erst setzten sie ihre Wanderung fort.

( Eine Nacherzählung einer Reportage die ich mal gesehn hab.)

Sie sind gerissene Raubtiere. In jedem Eurer Hunde ist ein Wolf. Starke, stolze Tiere ohne den Kitschfaktor von Rehen oder ähnlichem. Ich fühle mich zutiefst zu ihnen hingezogen. Ich rieche im Zoo, wenn um die nächste Ecke nicht Löwen oder Tiger sondern Wölfe sind. Überhaupt hab ich eine extrem gute Nase. Auch Augen. Mein Transzendent ist ein Löwe.
Scharfe Klarheit fasziniert mich.
Wölfe sind wunderschöne für mich fast magische Wesen, ich würde jede Gelegnheit nutzen einem zu begegnen ohne Zaun und doppeltem Boden. Er würde mir nichts tun.

Weiss ich nicht, aber es wäre richtig.
Sowieso die Natur wird immer ein Thema sein. Sturm und Drang, Romantikausläufer.

Intuitivität. Was ein Wort.

Aber deshalb gehe ich jetzt auch rüber. Zu Layla, die aus der Schweiz da ist. Sie hat noch eine Stunde Geburtstag. Ja, Layla. Auch ein Teil von Lupina. Der Orient.


Ich bin wieder da, hab ein bißchen was geändert aber lass das mal so stehen.

03.11.2007

Wir werden sehen



„Unseen by the human eyes someone is calling the carneval is over“
Dead can Dance/ The Carneval is over


Wie das wohl ist? Frage ich mich. Wenn man dann mal für die schreibt, für die es gedacht ist. Außer für mich, für die ich das schon immer tue. Immer im Sinne von: solange ich mich erinnern kann. Sogar meine Katze hieß Nico mit ‚c‘ obwohl ich erst fünf Jahre alt war. Also gar nicht schreiben kann.
Aber wie ist es, wenn ich es jedem verfügbar mache? Ich schreibe keine Geschichten, es sei denn sie handeln von mir.Gedichte nicht anders.

-Und es ist furchtbar, dabei unterbrochen zu werden.-

Also Lupina bin ich. Was vorher für Musik gelaufen ist konntet Ihr als erstes lesen. Was jetzt läuft verrate ich zwar nicht.
Aber ich werde meine Gedanken teilen. Weil eigentlich tue ich das äußerst gern. Lesen tue ich auch viel, aber keine Bücher, keine Blätter Papier zwischen meinen Fingern.

Was, wenn ich das verkaufen könnte, was ich gerade schreibe und ich schenke es Euch einfach?!
Dann bräuchte ich es nicht schreiben. Weil letztlich tue ich es für mich. Aber ich will es teilen.
Deshalb schreibe ich hier.

Und jetzt singt Bob Marley mein liebstes Lieblingslied von ihm für mich.



Eines meiner letzten Gedichte:


Unendliche Sehnsucht
nach dem Richtigen für mich
Um Liebe gehts
diesmal nicht
Doch
Aber um die zu mir allein
ich kann es nicht sein.
Was ich bin
eigentlich ein Kind.
Aber schon da so
vernünftig und erwachsen
verständnisvoll und umsichtig
vorsichtig und freundlich
sogar intiutiv intelligent

Aber ich finde den Weg nicht.
Wenn ich nur an die Liebe glaube
verlaufe ich mich
scheint mir.
Ich habe sie ja gefunden
aber kann sie nicht nutzen
Im Gegenteil
Mit ihm kann ich nichts anfangen.
Und will auch nicht.

Ich suche mich
Meine Liebe zu mir
Zum Leben
Sinnvolles
zu tun.

Selbst wenn ich nichts zu tun hab finde ich es nicht.
Ich will.
Nichts anderes als einen Weg zu Dir finden.
Zu mir.
Ich darf mich nicht alleine lassen
Muss mir Ruhe vor Allem holen.
Ruhe um mich zu einem einzigen Punkt
zu begegeben.

Was will ich?





Manchmal wiederholt sich in meinen Gedichten vieles. Was in einem steht steht im anderen auch, aber anders. Manchmal sind es die gleichen Wortfolgen oder -wendungen sogar.

Manchmal gibt es auch nur indirekte Bezüge.


Für meinen Schatz:



Ich werde auch zu Dir zurückfinden
Mein Mann,
Geliebter und Bruder
Ich werde zu uns zurückfinden.
Weil diese Liebe immer sein sollte.
Und eine Ahnung davon, wie sich das Wissen
Um Liebe anfühlte
Habe ich jetzt auch.
Wieder.

Weil selbst mein
Eigenstes Zweifeln dieser Liebe noch nie etwas
Anhaben konnte.
Weil diese Liebe einfach ist.
Ich könnte sie mutwillig zerstören-
Durchaus.
Imdem ich Dich oder mich zerstöre.

Aber die Liebe an sich
Die kann keiner
Zerstören.
An der können wir nur teilhaben.
Und da ich begabt dazu
Bin diese Teilhabe zu lieben,
zu spüren,
da meine Ausrichtung
meines gesamten jemals seienden Wesens
diese Liebe ist,
deshalb werde ich sie immer
wieder finden.
Und wir uns, immer wieder,
jederzeit.
Solange Du mich liebst.





Jetzt muss ich das Ganze hier noch noch Euch zugänglich machen, dann werden wir sehen ob ich von Lupina weitererzählen werde. Was sie so hört, liest, schreibt, ist.