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Betreten auf eigene Gefahr

Eltern haften für ihre Kinder

Do not try this at home

03.12.2007

Depression

Lullaby


Wie kann es einem einzigen Menschen, der so gut lebt, so beschissen gehen?

Wo ist der Grund, dass ich mich so gehen lasse?
Ich hasse mich selbst. Ich will mir Gutes tun und nichts ist gut.
Ich will lieben und weise ab.
Ich will nicht lieben und sehne wie eine Verrückte.

Dieses beschissene Gefühl zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig. Ich wusste nicht, dass etwas so schmerzhaft sein kann. Ein Nichts. So wahnsinnig machend.

Es gibt nichts, das ich anfange, dass sich nach irgendeinem Sinn anfühlt. Nichts.
Ich hasse mich für die Abweisung und die Art, mit der ich mit meinem geliebten Mann umgehe. Und hasse ihn, weil er nicht das Richtige macht. Männlich sein, mich hier rausholen.

Gar nichts holt mich irgendwie hier raus.
Ich vertraue niemandem an, was los ist.

Ich bin verliebt und will es weder sein, noch macht es einen Sinn. Es lenkt mich nur ab. Sexualität lenkt immer ab und befriedigt so schön, dass es egal ist, dass man nur abgelenkt ist.

Ich trinke schon wieder, weil wir kein Geld haben was zu kiffen zu besorgen. Sagt mein Mann, über Geld habe ich eh keine Verfügung mehr. Ich hebe nur jeden Tag von meinem Konto Geld ab, auf das Geld kommt, dass ich zurück zahlen muss. Und es ist nichts drauf, außer Schulden. Die mein Mann übernehmen wollte, aber ich bin nicht dahinter, wir hatten viel Krach. Also hat er in seinem Urlaub jeden Tag gezockt bis morgens, um bis fünf am Nachmittag zu pennen. Da kann man schlecht zur Bank gehen. Kann man aber auch so schlecht, wenn man mit der Frau um deren Schulden es geht nicht mal mehr normal reden kann.

Der Tod bietet keine Alternativen, er kommt mir aber immer näher.

Ich sitze in einer Falle. Und finde nicht raus. Ich will einfach nur leben. Nicht mich auf Ideen befriedigen, die nur Ideen sind. Ich brauche Wärme und Liebe. Mut und Zuversicht.

Es ist eine Qual unter Menschen zu sein. Das nimmt einem doch keiner ab. Besonders nicht meine Freunde, die mich so fröhlich kennen, ein so guter, lieber Mensch.
Was ganz besonderes und so.
Besonders unfähig sich selbst etwas gutes zu tun. Gelähmt und traurig. Von sich selbst verlassen.

Spazierengehen hilft nicht, spielen hilft nicht, Filme ansehen hilft nicht, trinken nicht, kiffen nicht, die Psychiaterin hilft nicht, die Tabletten nicht, Freunde nicht, mein Mann nicht, meine Mutter nicht.

Die Vorstellung mir endlich zu verwirklichen, was ich will, einfach ans Meer fahren, die gibt mir nicht, was ich brauche. Ich habe nicht den Willen meine Mutter um das Geld zu bitten.

Ich müsste planen, aussuchen, und habe keine Kraft dazu.

Hätte ich doch einfach den Mut einfach wegzufahren, auch das habe ich nicht.

Eine Stelle suchen kommt mir vor, wie auf der anderen Seite der Erde. Etwas, das ich gar nicht anfangen brauch, weil es keine Lösung für mich gibt.

Und diese Selbstvorwürfe, dass ich nicht nett und lieb zu meinem Mann bin. Dass mich jedes Wort der Inanspruchnahme fertig macht und bodenlos nervt. Selbst wenn es nur um eine gespülte Pfanne geht. Ich kann den jammernden Tonfall nicht mehr hören, seine Unsicherheit, wie mit mir umgehen.

Ich werde wahnsinnig.


Ich wünsche mir sehnlichst, dass jemand kommt, der sagt Du musst Dich nicht mehr quälen. Ich bin jetzt da, jetzt wird alles gut. Warum schaffe ich es nicht dieser Mensch für mich zu sein?
Ich versuche es zu sein und glaube mir selbst kein Wort.

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