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Betreten auf eigene Gefahr

Eltern haften für ihre Kinder

Do not try this at home

16.11.2007

Evil

Am I evil?


Etwas wirklich Böses tun. Würde ich nie.
Aber was ist mit der Vorstellung darüber? Ich bin ein dermaßen freundlicher, verständiger Mensch, dass es eigentlich unmenschlich ist. Ich lache gerne und viel, naja, zumindest gerne.
Ich habe eine Überzeugung, nicht eine Religion. Ja, ich bin christlisch-evangelisch getauft, habe das sogar selbst entschieden. Aber ich glaube nur an eines: an die Liebe. Nicht an Verliebtsein, sondern an die Liebe als Prinzip.
Würde ich das verlieren, wenn ich mir einmal erlaube böse zu sein oder nur zu denken? Würde ich von meinem Weg abkommen? Kann man weiter von seinem Weg abkommen als ich mich eh schon fühle?

Ich habe das Bedürfnis danach. Das Bedürfnis etwas zu denken, zu schreiben, zu tun, das bösartig ist. Nichts banales, wie einen Mord zu beschreiben, sondern etwas abgrundtief bösartiges.
Verbinde ich mich dann mit dem Teufel und bin für immer verloren?

Und wie geht das überhaupt? Was stelle ich mir überhaupt vor, was das sein soll, etwas so böses, dass es mich zufriedenstellt? Ich kann es mir selbst nichtmal vorstellen. Aber eine seltsame Ahnung sagt mir es würde mich befriedigen. Nicht so, sondern allgemein. Kann man aus dem Bösen Kraft ziehen? Meiner Überzeugung nach eigentlich nicht. Geht es nur darum mir meiner Überzeugung sicher zu sein? Oder gibt das Böse Kraft, was meine Überzeugung in Frage stellen könnte. Oder ist das Leben, die Wahrheit, eine Mischung, wie immer?

Ist es nicht die Aufgabe eines Gottes zu lieben? Nicht die meine? Bin ich damit nicht überfordert, wenn ich mein Leben nach einem einzigen Prinzip lebte? Weil alle Menschen sind schwach, sind unvollkommen, keiner kann zaubern. Nur daran glauben können wir. In Welten sein, in denen ich zaubern kann. Aber ich habe keinen Bock mehr auf Schönheit und Gutness.
Ich will häßlich sein und dabei so furchterregend, dass ich anziehend bin. Macht will ich haben. ( Oh mein Gott, wer schreibt das? Das lehne ich eigentlich ab, ganz grundsätzlich.)

Vielleicht will ich einfach sehen wie weit ich gehen kann. Weil ich keinen Weg sehe. Aber es wäre nichts Böses mit Blut oder so. Meine Bösartigkeit wäre subtiler.
So, wie meine Lieblingsrachevorstellung für Pädosexuelle ist, die Macht zu haben sie zu zwingen sich selbst zu verletzten, wieder und wieder, vorzugsweise an den Genitalien.
Sowas kommt mir entgegen. Ja, davon wird mir kurzfristig heiss, da wo der Magen ist.
Mein Böses hätte etwas gespenstisches, Teile, die nicht von dieser Welt sind, oder doch von dieser Welt, aber nicht der Welt in der man eine Fortbildung zur Personalreferentin macht.

Vielleicht will ich es nur deshalb ausleben, damit es aufhört sich gegen mich zu wenden, nach außen lenken um es von innen abzulenken. Vielleicht einfach nur deshalb. Und vielleicht langt Liebe da nicht, oder sie langt, sie langt, es mir selbst zu verzeihen, dass ich diesen Weg gehe. Liebe ist auch die Fähigkeit Fehler zu vergeben. Zu verzeihen. Wenn die Liebe über allem steht, dann auch über der Bösartigkeit.

Ich kann an das Prinzip der Liebe glauben, aber nicht daran, dass ich perfekt bin. Dann muss ich es nicht sein. Und kann vielleicht doch mal ausnahmsweise egoistisch sein, bösartig sogar.
Aber nur hier, jemanden zu verletzten, ernsthaft, den ich liebe, das würde mich selbst verletzten, da wäre ich da, wo ich immer bin.

Vielleicht auch nicht böse, sondern nur unmoralisch.