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Betreten auf eigene Gefahr

Eltern haften für ihre Kinder

Do not try this at home

13.11.2007

Meds



Baby, did you forget to take your Meds?



Interessant selbst zu lesen, was ich offenbare. Dadurch komme ich mir selbst nahe.
Das Thema, das mich beschäftigt, ist ein altes. Uralt für mich. Vielleicht schaffe ich es aber über das hier endlich damit klarzukommen.
Ich bin getrieben, meine etwas tun zu müssen. Wie es ist kann es nicht weitergehen. Meine ich zumindest. Und weiss beim besten Willen nicht, was ich tun soll.

Dabei, irgendwie weiss ich es eben doch. Ich sage es mir zumindest dauernd. Und wußte es immer.
Vielleicht hat mir noch nie jemand wirklich zugehört.

Eine Teilnehmerin sagte letztens, Vergewaltigungsopfer ( ja, werter Leser, häßliches Wort mitten in einem so hübschen Kontext) würden ja immer nicht beachtet, aber die Täter. Vom Sinn her sagte sie das. Ich habe die Augen verdreht. Weil ich mich mit dem Thema schon zu sehr auseinandergestezt habe um solche Floskeln gelten lassen zu können, und weil ich dieses Thema hasse und nicht in einer Schulung davon hören will.

Aber eigentlich weil ich finde es ist klar, mir klar warum das so ist. Und ich finde es nicht mal schlimm. Weil die Menschen so sind. Ist es denn nicht viel viel einfacher sich dem Täter abgrenzend zuzuwenden, sich zu denken, oder zu sagen: ‚Ihh, was bist Du für ein Schwein‘, als sich dem Opfer zuzuwenden und zu versuchen zu verstehen, was da innen drin passiert ist? Müßte man nicht miterleben, was da passiert ist? Eben, und wer will das schon? Wenn nicht die Opfer, wer könnte dieses Bedürfniss besser verstehen, sich dieser Wahrnehmung zu verweigern, als eben die, die müssen, weil es ihr Erleben war und ist? Ja, und das Alleinesein damit eben die Qual, ich weiss. Aber im Grunde muss damit niemand alleine bleiben, es passiert sooft, es gibt so viele Frauen und Männer, die dieses Schicksal teilen. Du bist eben nicht alleine damit.

Da war dieses Kind, ich, ich schwor es nie zu vergessen, wie klein man sich als Kind fühlen kann. Ich habe es mir geschworen und habe diesen Schwur nie gebrochen.

Und da ist diese Sehnsucht, diese Sehnsucht sich fallenzulassen, von etwas Grossem geliebt zu werden, einfach zu leben. Sogar etwas Bösem, etwas gewalttätigem. Weil ich etwas zurückhaben will, was es mir nahm nehme ich an. Ich will es mir nehmen können. Einfach so, ohne Moral, ohne nach irgendwem als mir zu sehen.

Kann man das nicht vereinen? Ist es nicht das, was ich tun soll, wenn ich mich fragen was soll ich nur tun?

Nehmen, mir mein Leben geben. Mich nicht vergessen.

Kann ich nicht die sein, die es überlebt hat, es nie vergessen hat, und sich fallenläßt in sich. In dieses Schicksal und es besser überlebt als andere. Kann ich nicht denen helfen einen Weg zu finden?

Ich weiss nicht, aber es ist ein Thema von mir und wird es bleiben. Und es ist gerade so laut, dieses Sichfallenlassen können. Was ich ja nicht kann. Vielleicht deshalb auch keinen Zugang zu meinem Leben habe. Weil ich mein Leben nicht zulasse. Weil ich alles immer unter Kontrolle haben will und muss. Typisch für Opfer von sexualisierter Gewalt, drückt es aus, wie Ihr wollt. Aber typisch auf jeden Fall. Dem Leben kann man schwer vertrauen, wenn man zu früh meinte es sei vorbei. Ich will aber.

Zumindest mir kann ich offensichtlich vertrauen. Ein Versprechen, das ich mir gebe breche ich nicht. Ich finde das erstaunlich, dass ich das nie vergessen habe. Sehr erstaunlich sogar.

Vielleicht werde ich einfach hier Träume und Wünsche ausleben, die ich so nicht ausleben kann, weil man tut das ja nicht.
Man verliebt sich nicht in eine Idee, schon gar nicht, wenn man verheiratet ist. Moral, Kontrolle. Immer und überall in meinem Leben.

Ja, und?

Mir etwas nehmen, mich sein lassen, mich gut sein lassen. Vielleicht wird man so zufrieden?
Vielleicht ist alles aber noch viel komplizierter?

Wir werden sehen, ich denke ich habe mich entschieden mich hier auszutoben. Und es muss keineswegs dazu führen, dass ich Beraterin für Opfer egal welcher Gewalt werde. Darum geht es gar nicht. Aber darum, dass ich es nicht nur überlebe, sondern in mir, mit mir ins Reine komme und mich fallenlassen kann.

Dann kommt der Plan, was ich bin und was ich will, weil ich bin sicher, es ist kein äußeres Problem, das ich habe, sondern ein inneres.

Und sollte das hier nie jemand lesen, macht es eigentlich auch nichts. Und liest Du es und verstehst meine Zusammenhänge nicht, macht das auch nichts. Ich kann nicht über alles die Kontrolle haben.
Und sollte es jemand lesen, der genauso drauf ist und sollte es ihm oder ihr helfen, um so besser.

Letztlich mache ich es doch wie immer, das Schreiben, nur für mich.